36 Euro Strafe

Wien will Füttern von Tauben stärker sanktionieren

Tierecke
20.05.2014 09:48
Problematische Brösel: Wer in Wien unerlaubt Tauben füttert, dem können 36 Euro Strafe drohen. Das betonte Umweltstadträtin Ulli Sima am Montag bei der Präsentation der Info-Kampagne "Wer Tauben füttert, füttert Ratten" im Leon-Askin-Park in Wien-Ottakring. Eine Plakatkampagne soll die Wiener ab sofort verstärkt auf die Problematik aufmerksam machen.

"Tauben füttern ist falsch verstandener Tierschutz. Speisereste und andere menschliche Nahrung schaden den Tieren. Sie werden krank und leiden", warnte Sima. Das Bild einer Ratten-Tauben-Mutation soll die Wiener vom Füttern der Tauben abhalten. Denn übermäßiges und nicht artgerechtes Futter führt zu kranken und verletzten Tieren.

"Brot und Semmeln für Tauben ungeeignet"
Zudem trägt es dazu bei, dass sich die Vögel stark vermehren. "Wir leben in einer Großstadt, haben also ohnehin begrenzten Grünraum. Dieser soll nicht von den Tauben verschmutzt und in Folge unbenutzbar gemacht werden", so die Tierschutzstadträtin. Christian Fellner, Taubenexperte von der Tierschutzombudsstelle Wien, erklärte: "Menschliche Nahrung wie Brot oder Semmeln ist für Tauben ungeeignet. Außerdem werden durch zu viel ausgestreute Essensreste auch Ratten angelockt."

36 Euro Strafe für unerlaubtes Füttern
Um das in Zukunft zu verhindern, werden die Wiener Waste Watcher die bekannten Flächen verstärkt kontrollieren und auch Strafen aussprechen. Das unerlaubte Füttern der Tauben wird mit einer Geldstrafe von 36 Euro geahndet.

Erster Taubenkogel Wiens eingerichtet
Eine weitere Maßnahme, um die Tauben-Population zu kontrollieren, ist Wiens erster Taubenkobel am Amtshaus Meidling. 400 Tiere finden in diesem Platz und werden mit artgerechtem Futter versorgt. Zudem bekommen sie Nistmöglichkeiten, in denen die von ihnen gelegten Eier gegen Attrappen ausgetauscht werden, um eine Überpopulation zu verhindern. Nach weiteren geeigneten Orten wird bereits gesucht.

Taubenfreunde kritisieren Maßnahmen der Stadt
Ein Taubenkobel kann allerdings nur lokale Abhilfe schaffen. "Das Einzige, das aus biologischer und aus Sicht des Tierschutzes sinnvoll ist, ist das Futterangebot für die Tauben in der Stadt zu reduzieren", appellierte Fellner. Kritik kommt von Taubenfreunden und Tierschützern. Das Argument der nicht artgerechten Fütterung sei nur "ein Gag", so der Vorwurf. Die Taube sei kein Wildtier mit natürlichen Feinden, sondern ein vom Menschen ausgewildertes Haustier, dem man jetzt Freiräume einräumen solle.

ÖVP zweifelt an "Projekt Taubenschlag"
"Eine verstärkte Kontrolle der Waste Watcher an bekannten Flächen ist zu begrüßen, doch dies kann lediglich der erste Schritt sein, um dieser Problematik Herr zu werden", so ÖVP-Gemeinderätin Karin Holdhaus. Bereits 2010 sei das Pilotprojekt Taubenschlag in Meidling gestartet, doch eine Evaluierung habe laut Holdhaus noch immer nicht stattgefunden. "Im November 2013 hat Sima einer Ausweitung der Taubenhäuser eine klare Absage erteilt. Mit der Begründung, dass ihr das Personal dafür fehle. Dass nun angeblich nach weiteren geeigneten Orten gesucht wird, stimmt zwar positiv, ist aber angesichts der ablehnenden Haltung im Herbst stark zu bezweifeln", so Holdhaus abschließend.

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