Streit um Apfel

Apple zwingt Nudel-Hersteller in China zu Logo-Korrektur

Elektronik
08.09.2011 15:02
Das Apple-Logo ist Kult und wird daher von der Anwaltschaft des kalifornischen Konzerns dementsprechend eifrig gegen etwaige Markenrechtsverletzungen verteidigt. Der Rechtsstreit mit dem Plattenlabel der Beatles, Apple Records, zeugte jahrelang davon. Nun hat es der Elektronikkonzern auf das Logo eines chinesischen Lebensmittelproduzenten abgesehen.

Fangguo Food aus der chinesischen Provinz Sichuan handelt bereits seit vielen Jahren mit Lebensmitteln: zunächst mit Mehl und Nudeln, seit 2009 auch mit Reis, Pflanzenöl, Snacks und anderen Produkten. Das Firmenlogo (links im Bild) wurde laut Unternehmenschef Zhao Yi bereits 1980 von einer Pekinger Agentur für ein staatliches Unternehmen entworfen, seit 1997 hält er mit Fangguo Food die Rechte daran.

Umso größer war die Überraschung, als das Unternehmen kürzlich ein Anwaltsschreiben im Namen der chinesischen Apple-Niederlassung erhielt, berichtet die Website "GoChenDoo". Darin wurde angemerkt, dass das Logo von Fanggou Food mit seinem Stengel und dem daran hängenden Blatt Elemente des Apple-Logos verwende und dessen Rechte daher auch verletze.

Außerdem kritisierten die Anwälte, dass Zhao Yi bei der Verlängerung seiner kürzlich ausgelaufenen Markenrechte diese auch auf die von Apple geschützten Produktkategorien "Notebook-Computer" und "elektronische Spielesoftware" auszuweiten versucht hatte.

"Ich hatte damals noch nicht einmal von Apple gehört"
Zhao Yi versteht die ganze Aufregung nicht, wie er schildert. Aufgrund des Blattes im Logo sei zwar eine Ähnlichkeit mit einem Apfel gegeben, Ausrichtung und Form seien jedoch total verschieden. Außerdem beinhalte das Fangguo-Logo zwei chinesische Schriftzeichen. "Und", ergänzt Zhao Yi, "als ich Fanggou gründete, hatte ich noch nicht einmal von Apple gehört."

Die Markenrechte für die besagten Produktkategorien habe er sich nur sichern wollen, falls ein anderer auf die Idee kommen sollte, beispielsweise "Fangguo Computer" herzustellen. An eine Erweiterung seines Geschäftsbereichs habe er jedenfalls nie gedacht, auch nicht daran, dass jemals jemand sein Markenzeichen beanstanden könnte.

Der Forderung Apples, das Blatt aus seinem Logo zu entfernen, ist der chinesische Firmenchef trotzdem nachgekommen, auch wenn es nun wie "eine Bombe aussehe", wie er sagt. Im Internet witzeln viele Nutzer indes darüber, dass der südkoreanische Elektronikkonzern LG weitaus mehr Grund zur Beschwerde hätte: Dessen Logo ähnelt dem chinesischen Wahrzeichen nämlich deutlich mehr als jenes von Apple.

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