Kadaver versteckt

Horror im Schweinestall: Landwirte angeklagt

Steiermark
03.11.2025 18:00

Gebrochene Beine, eitrige Geschwüre, völlig überfüllte Ställe: Was die Tiere in einem Mastbetrieb in der Steiermark durchmachen mussten, schockiert. Die Kadaver notgeschlachteter Schweine wurden von den Betreibern vor den Behörden versteckt. Am Dienstag muss sich die Landwirt-Familie in Graz vor Gericht verantworten.

Die Bilder aus dem Mastbetrieb, die den Tierschutzaktivisten des VGT im April dieses Jahres zugespielt wurden, sind erschütternd: Zahlreiche verletzte Schweine tummeln sich inmitten ihrer Artgenossen. Die Schweinebuchten, völlig überfüllt. Es ist so wenig Platz, dass sich die Tiere kaum bewegen können. Die Gelenke von mehreren Schweinen sind mit offenen Wunden übersät. Ein Tier hat eine beidseitige Oberschenkelfraktur, aufgrund der Enge trampelten die anderen Tiere auf den verwundeten Artgenossen herum.

Unerträgliche Schmerzen bis zum Tod
Laut Gesetz müssen verletzte Tiere behandelt und gesondert untergebracht werden, das war in dem steirischen Betrieb offensichtlich nicht der Fall. Mindestens 14 Tiere mussten bis zu ihrem Tod unerträgliche und vor allem unnötige Qualen erleiden, die durch eine medizinische Behandlung leicht verhindert hätten werden können.

Zitat Icon

(...) um Beweismittel zu unterdrücken, wurden zumindest neun Schweine notgetötet (...) und vom Betrieb verbracht (...).

Auszug aus der Anklage der Staatsanwaltschaft Graz

Doch damit noch nicht genug: Laut Anklage der Staatsanwaltschaft Graz soll die Betreiber-Familie neun notgetötete Tiere vor Kriminalpolizei und Amtstierärzten versteckt haben, um eine Untersuchung der Kadaver zur Feststellung des Gesundheitszustandes zu verhindern. Zudem soll die Landwirtin ihren Mann bei der behördlichen Nachschau angestiftet haben, den Verbleib der toten Tiere geheim zu halten: Sie deutete ihm mit einem Finger an den Lippen zu schweigen.

Am Dienstag stehen Mutter, Vater und Sohn in Graz wegen der Vergehen der Tierquälerei und der Unterdrückung von Beweismitteln vor Gericht. Sie sollen zumindest teilweise geständig sein. Ob es ein Urteil geben wird, ist noch nicht klar.

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