Die Lehre steht bei Absolventen in Salzburg hoch im Kurs. Das hat eine Umfrage der Wirtschaftskammer ergeben. Warum es trotzdem so viele offene Stellen gibt.
Diese Generation kommt meist nicht gut weg: Junge Leute interessieren sich nur für ihr Handy und träumen von einer Karriere mit leicht verdientem Geld als Influencer. Echt mit anpacken? Fehlanzeige. Eine Generation, die ein Albtraum für jeden Arbeitgeber ist.
Soweit das Klischee. Auf Linus Mich (19) aus Salzburg trifft es nicht zu. Im Gegenteil: Er hat sich nach der Matura am Akademischen Gymnasium dazu entschlossen, eine Lehre als Elektrotechniker bei Kaindl zu machen. „Superviel gebastelt habe ich aber damals nie“, sagt Mich.
Heute leuchten seine Augen, wenn er der „Krone“ in der Kaindl-Lehrwerkstatt von elektrischen Schaltungen erzählt und erklärt, wie das funktioniert. Noch mehr herumsitzen, noch mehr lernen – das war einfach nicht mehr das Richtige für ihn: „Ich wollte etwas mit den Händen machen!“ Nachdem er bei dem Bodenhersteller in einem Praktikum geschnuppert hatte, war für ihn die Sache klar.
Praktische Erfahrungen und Geld verdienen
So wie Mich geht es vielen der knapp 8000 Salzburger Lehrlinge, wie jüngst eine Befragung der Wirtschaftskammer ergeben hat. 50 Prozent der Lehrlinge wollten arbeiten und praktische Erfahrung sammeln. 68 Prozent haben sich für die Lehre entschieden, weil sie eigenes Geld verdienen wollten.
75 Prozent der Salzburger Lehrlinge sind mit ihrer Berufswahl zufrieden. Laut Wirtschaftskammer Salzburg (WKS) ist die Abbruchquote bei der Lehre von allen Ausbildungsarten am geringsten.
Glücklich mit ihrer Berufswahl ist auch Halime Sahsenem Kalkan, die bei den Salzburger Landeskliniken Pflegefachassistentin lernt. Die 15-Jährige aus Freilassing dürfte in Deutschland in dem Alter noch gar keine solche Ausbildung machen. „Außerdem ist das Salzburger Landeskrankenhaus viel größer“, sagt Kalkan.
806 Lehrstellen waren in Salzburg noch offen
Nach wie vor bleiben in Salzburg Lehrstellen offen: Ende Oktober waren 806 beim AMS gemeldet. Laut WKS liegt es in erster Linie daran, dass die Jahrgänge nicht so geburtenstark waren. Am Image der Lehre kann es jedoch nicht liegen: 80 Prozent der befragten Lehrlinge halten das Image ihrer Ausbildung für hervorragend.
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