"Krone"-Interview

99ers-Präsident: “Es war von A bis Z unbefriedigend”

Steiermark
08.03.2011 10:30
Präsident Jochen Pildner-Steinburg (kleines Bild) ist nach dem siebenten Erstrunden-K.-o. seiner Graz 99ers sauer gewesen. Die "Steirerkrone" bat ihn zum Interview.

"Krone": Zum siebenten Mal endet die Eishockey-Saison der 99ers in der ersten K.-o.-Runde - noch nie gelang der Aufstieg. Wie geht's dem Präsidenten dabei?
Jochen Pildner-Steinburg: In meinem Leben gibt es Wesentlicheres als Niederlagen im Eishockey, für mich bricht keine Welt zusammen. Wobei ich so etwas wie das 3:4 im letzten Spiel gegen die Capitals selten erlebt hab. Erst spielen wir erstklassig, führen 3:0, und dann beginnt beim ersten Gegentor das Nervenflattern. Es war ein Zeichen für die psychische Verfassung der Mannschaft.

"Krone": Ihre Analyse der Saison?
Pildner-Steinburg: Von A bis Z unbefriedigend! Von Spieler- und Legionärsauswahl, über Spielaufbau, Powerplay und in puncto Attraktivität lief von Beginn an nichts so, wie wir - und wohl auch der Trainer - uns das vorgestellt haben.

"Krone": Gab's auch Lichtblicke?
Pildner-Steinburg: Fabian Weinhandl ist eine Hoffnung für die Zukunft. Für die letzte Partie werde ich ihn nicht zu Tode verurteilen - denn er hatte ein gute Saison. Auch Mike Ouellette hat es gebracht - als einziger Legionär. Von den anderen haben wir mehr erhofft - Paré beispielsweise war ein Totalausfall.

"Krone": Die Zukunft?
Pildner-Steinburg: Es ist zu früh, jetzt schon darüber zu reden - erst muss ich alles verarbeiten. Einige Spieler (Patrick Harand, Weinhandl, Ganahl, Matthias Iberer, Kuiper, Lange) haben Verträge - viele werden wir aber nicht mehr weiter verpflichten.

"Krone": Bleibt Trainer Gilligan?
Pildner-Steinburg: Auch für diese Frage ist es zu früh. Wir haben auch letztes Jahr den Ausgang der Saison abgewartet und dann mit ihm gesprochen.

"Krone": Wie bewerten Sie das Zuschauerinteresse? Im Schnitt kamen nur 1.800 bis 2.000 Fans nach Liebenau.
Pildner-Steinburg: Das war leider ebenfalls unbefriedigend. Aber das ist ein komplexes Thema. Die Leute wollen attraktives Hockey mit Fights sehen, kein zartes Schwalben-Hockey, in dem katastrophale Schiris pfeifen, die zwar wie Profis bezahlt werden, aber dem Spiel nicht folgen können.

"Krone": Wer sollte das ändern?
Pildner-Steinburg: Der ÖEHV, an dessen Spitze ein Herr Schramm die Fäden zieht! Aber dort orte ich Unfähigkeit.

"Krone": Was sagen Sie zum Salzburg-Skandal in Laibach?
Pildner-Steinburg: Salzburg gehört dafür aus dem Play-off ausgeschlossen – aber das traut sich keiner! Die machen ihre eigenen Regeln, verfälschen mit dem Einsatz von Jugendlichen die Liga, wie es ihnen passt. Der Laibach-Vorfall war nur der Gipfel.

"Krone": Zum Abschluss - wer wird heuer Meister?
Pildner-Steinburg: Ich tippe auf den KAC.

Interview: Volker Silli, "Steirerkrone"
Bild: Sepp Pail; Ricardo

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