Ahmed Tschatajew

IS-Terrorist mit Asylstatus: So lebte er in Wien

Österreich
01.07.2016 11:13

Der einarmige und einbeinige IS-Terrorist Ahmed Tschatajew gilt als einer der möglichen Drahtzieher des Blutbades am Flughafen Istanbul. Dieser Tschetschene lebte acht Jahre lang als Asylberechtigter in einem Wiener Gemeindebau - und war daher berechtigt, Sozialhilfe und ab September 2010 Mindestsicherung in der Höhe von 837,76 Euro pro Monat zu beziehen. Die Steuerzahler könnten diese acht Jahre somit mehr als 80.000 Euro gekostet haben.

Offiziell will im Innenministerium noch niemand die Terrorspur nach Österreich bestätigen: "Wir sind in Kontakt mit den türkischen Behörden. Eine Beteiligung des tatverdächtigen Ahmed Tschatajew ist nicht auszuschließen." Inoffiziell ist aus Ermittlerkreisen aber bereits mehr zu dem in Tschetschenien geborenen IS-Warlord zu erfahren: "Es kann natürlich sein, dass Tschatajen mit dem Anschlag in Istanbul etwas zu tun hat. Allerdings darf auch nicht vergessen werden, dass es in Russland durchaus politische Interessen geben kann, einen Tschetschenen als Drahtzieher des Attentats zu nennen." Wie berichtet, sind 41 Menschen beim Terror-Drama in der Türkei ums Leben gekommen.

Tschatajew gilt als "große Nummer beim IS"
Dass der einarmige und einbeinige Tschetschene derzeit aber eher nicht als Rosenzüchter oder Altenpfleger in Syrien aktiv ist, sei gesichert, bestätigen gut informierte Kreise im Innenministerium der "Krone": "Dieser Mann ist eine große Nummer im Islamischen Staat. Es ist gut möglich, dass der Tschetschene der Drahtzieher des Terroranschlags ist - wie meistens in diesen Fällen erhält man dafür nie oder erst in Monaten eine Bestätigung. Er ist auf alle Fälle ein radikaler Islamist unter Terrorverdacht - und verlor auch deshalb die Asylberechtigung in Österreich."

Kein Dementi: Sozialhilfe für den Terroristen
Acht Jahre lang - von 2003 bis 2011 - lebte Ahmed Tschatajen aber unbehelligt in einem Gemeindebau in Wien-Mariahilf. Und ohne Job hatte der Tschetschene als Asylberechtigter Anspruch auf den Erhalt der Sozialhilfe, die dann ab 1. September 2010 als Mindestsicherung ausbezahlt worden ist.

Bei einem monatlichen Unterstützungsbetrag von 837,76 Euro wären das in acht Jahren 80.424,96 Euro. Unter dem Namen Ahmed Tschatajew findet sich jedoch im Magistrat Wien kein Mindestsicherungsakt, meinen Rathaus-Insider. Dazu ein "Krone"-Informant: "Ahmed Tschatajew könnte auch eine falsche Identität benutzt haben - er führte sogar einen falschen deutschen Namen, weil er einmal aufgrund einer Tschetschenen-Fehde sogar unter Polizeischutz gestanden ist."

Ex-Gattin: "Er hatte in Syrien eine Andere"
Bei einem Besuch in der Gemeindebauwohnung des Terroristen traf die "Krone" am Freitagvormittag die Ex-Gattin des IS-Anführers: Die Frau lebt mit ihren fünf Kindern weiterhin in Wien. Sie sagte: "Jetzt ist die Scheidung durch. Er hatte in Syrien eine Andere." Von seiner Tätigkeit für den IS hatte die frühere Ehefrau keine Ahnung: "Ahmed war vor drei Jahren das letzte Mal in Wien."

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