"Operation Palmyra"

Islamisten-Boss bei Terror-Großrazzia gefasst

Österreich
28.11.2014 12:55
Ein gewaltiger Erfolg ist die Großrazzia gegen den internationalen Terrorismus in Wien, Graz und Linz gewesen. Von über 20 Haftbefehlen konnten am Freitag bereits 13 vollstreckt werden. Auch der Hauptverdächtige, ein mutmaßlicher Hassprediger und Islamisten-Boss aus einem Wiener Gemeindebau, ging den Verfassungsschützern und Cobra-Einheiten ins Netz - kurz bevor er sich nach Syrien absetzen konnte. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner würdigte die gelungene Offensive. Die Botschaft an die Dschihadisten sei ganz klar: "Ihr seid hier nicht sicher!"

In ganz Österreich schlugen die rund 900 Beamten zu und stürmten im Zuge einer der bisher europaweit größten Razzien gegen radikale Islamisten rund 40 Wohnungen und Gebetsräume. Dabei wurden bisher 13 Verdächtige festgenommen und 16 Personen zur Einvernahme vorgeführt. Die Verdächtigen sind zwischen 15 und 45 Jahre alt. Terroristisches Propagandamaterial, elektronische Datenträger, Bargeld und eine verbotene Waffe wurden beschlagnahmt, gab die Staatsanwaltschaft bekannt.

Die Ermittlungen der "Operation Palmyra" - benannt nach einer Oasenstadt in der Syrischen Wüste - laufen bereits seit zwei Jahren. Mit modernsten technischen Mitteln wurden von einer direkt dem Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit unterstellten geheimen Sondereinheit Verdächtige abgehört.

Islamisten-Boss kurz vor Abreise nach Syrien gefasst
Das Primärziel der Fahnder: ein Serbe mit österreichischer Staatsbürgerschaft. Mirsad O. soll neben Österreich auch in der Schweiz und Deutschland für die Rekrutierung "Heiliger Kämpfer" für den IS in Syrien verantwortlich sein und etliche radikalisierte Moslems in den Dschihad gelockt haben. Zudem gilt der fünffache Vater aus Wien als führende Persönlichkeit im Finanzierungsnetzwerk des IS-Terrors. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft: Verdacht der Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation.

Im 22. Wiener Gemeindebezirk klickten nun die Handschellen für den mutmaßlichen Islamisten-Boss: Nach Informationen der "Krone" hatte sich Mirsad O. erst am Donnerstagabend von seinen Eltern verabschiedet, um sich nach Syrien abzusetzen. Beim Zugriff der Cobra in der Wiener Gemeindewohnung erlitt seine Ehefrau einen Schock und musste von der Rettung versorgt werden.

Mikl-Leitner: "Bemerkenswerter Erfolg"
Laut Innenministerin Mikl-Leitner handelt es sich bei der Aktion um "einen der größten Einsätze in der Geschichte des österreichischen Staatsschutzes". Man könne zudem "von einem bemerkenswerten Erfolg sprechen". Die Anti-Terror-Offensive sei "die neuerliche Bestätigung unserer ganz klaren Botschaft an alle Dschihadisten in Österreich: 'Ihr seid hier nicht sicher!'"

Österreichweit Alarmstufe Rot
Um 4 Uhr früh war die "Operation Palmyra" unter der Leitung des Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung angelaufen. Da durch die Verhaftungswelle einzelne Racheaktionen nicht ausgeschlossen werden können, gilt bei den Sicherheitsbehörden österreichweit Alarmstufe Rot. Mikl-Leitner warnte auch davor, die groß angelegte Polizeiaktion für populistische Hetzerei zu benützen. Wer dies tue, würde sich mitschuldig machen, "wenn es zu Übergriffen auf Unschuldige kommt".

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