Ein solcher Schritt könnte Internetfirmen wie Google oder Yahoo Umsätze kosten. Anzeigen in Form bezahlter Nachrichten - wie sie etwa Facebook oder Twitter nutzen - wären davon hingegen nicht betroffen, berichtete die Wirtschaftszeitung am Freitag.
Ein ranghoher Manager eines europäischen Netzbetreibers sagte der "Financial Times", man wolle den Kunden zunächst die Möglichkeit bieten, einen werbefreien Service zu buchen. Erwogen werde aber auch ein radikalerer Schritt, genannt "die Bombe", bei dem Anzeigen auf einen Schlag über das gesamte Netzwerk für Millionen Kunden blockiert werden könnten. Die Idee dahinter sei, vor allem Google dazu zu drängen, Werbeerlöse zu teilen, schrieb das Blatt.
Die Telekomunternehmen beschweren sich schon lange, dass Internetfirmen viel Geld in ihren Netzen verdienten, ohne sich an den hohen Infrastrukturkosten zu beteiligen. Eine Anzeigenblockade könnte allerdings auch die Frage nach einem Verstoß gegen das Prinzip der Netzneutralität aufwerfen, nach dem alle Daten gleich behandelt werden müssen.
Netflix erteilt Forderungen nach Beteiligung Absage
Erst am Donnerstag hatte der Chef des Video-Streamingdienstes Netflix, Reed Hastings, den Forderungen der Telekomkonzerne nach einer Beteiligung an den Infrastrukturkosten eine klare Absage erteilt. "Deren Kunden wollen Netflix nutzen, deswegen holen sie sich auch teurere Verträge mit höherer Internetgeschwindigkeit. Die Telekomfirmen wollen als gute Kapitalisten diese Erlöse behalten und uns gleichzeitig zur Kasse bitten", so Hastings gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.
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