Auf Erkundungstour

“Rudolf”: Frecher Bär hält die Polizei auf Trab

Kärnten
15.05.2016 14:01

Seit Tagen hält ein junger Bär namens "Rudolf" die Bewohner in Oberkärnten auf Trab. Immer wieder lässt sich der kleine, süße "Zottel" in der Nähe von Siedlungsgebieten blicken. In der Nacht auf Sonntag sorgte er sogar für einen Polizeieinsatz, als er bis zum Westbahnhof in Villach vorgedrungen war. Laut Experten sei es dringend notwendig, dem Bären klarzumachen, dass er im Siedlungsgebiet nichts verloren habe.

Bereits am Freitagabend hatte der Bär in der Gemeinde Paternion für Aufsehen gesorgt. Der Förster Ulrich Mayerdorfer konnte gemeinsam mit seinen Kindern den jungen Bären vom Auto aus beobachten.

Dabei haben die Kinder ein Video gemacht:


"Es war ein beeindruckendes Erlebnis vor allem für die Kinder. Angst mussten wir keine haben, da wir im Auto sicher waren", erzählt Ulrich Mayerdorfer, der mit seiner Familie nun praktisch von allen Fernsehstationen gejagt wird. "Es wollen viele eine Story machen, das stimmt", lacht er.

Auch ein Name wurde für den Bären schon gefunden: "Die Kinder haben sich ,Rudolf' gewünscht - also haben wir ihm den Namen gegeben..."

Ein Bär auf den Gleisen
Lange ließ "Rudolf" nicht auf sich warten - ehe er sich wieder blicken ließ. Am Sonntag gegen 1.35 Uhr hatte ein Bewohner per Telefon die Polizei alarmiert, dass sich im Bereich des ehemaligen Villacher Westbahnhofes ein Bär herumtreibe.

Die Polizei traute erst ihren Ohren nicht - doch tatsächlich: Schon nach kurzer Zeit haben die Beamten den kleinen "Meister Petz" gesichtet.

Mit fünf Streifenwagen und dem Einsatz von Scheinwerfern wurde dann versucht, den Bären über die Gleise in den bewaldeten Bereich beim Villacher Warmbad "umzuleiten" - was auch gelungen ist.

Nach einer guten halben Stunde war der Bär wieder weg...

Laut dem Kärntner Bärenanwalt Bernhard Gutleb sei "davon auszugehen, dass es sich bei dem Bären vom Sonntag um den gleichen Bären handelte, der schon in den vergangenen Tagen in Oberkärnten gesichtet wurde. Von der Logik her würde alles dafür sprechen."

Ganz und gar nicht logisch ist jedoch die Häufigkeit, wie der Bär in Menschennähe auftritt, und wie nahe er der Stadt Villach bereits gekommen ist...

"Er ist in einem Eroberungsrausch"
Gutleb: "Wir gehen davon aus, dass der Bär um die drei bis vier Jahre alt ist. Er ist offenbar in einem übermäßigen Eroberungsrausch. Er geht derzeit kreuz und quer durch die Gegend, allerdings denkt er nicht rational. Denn eigentlich sollte er am Siedlungsrand wie in Villach merken, dass es nicht weiter geht. Vielleicht liegt es daran, dass um 2 Uhr früh an einem Sonntag nicht viel los ist in einer Siedlung. Zum Glück ist er dann wieder zurückgelaufen. Das hat die Exekutive sehr gut gemacht."

Derzeit werde der Bär in etwa "15 bis 30 Kilometer Entfernung" vom Villacher Warmbad vermutet.

Für die Zukunft sei zu hoffen, dass die Erfahrung in der Nacht auf Sonntag dem Bären eine "Lehre" gewesen sei. Gutleb: "Er sollte jetzt wissen, dass die Menschennähe für ihn nichts Gutes ist."

Es könne allerdings noch ein bis zwei Monate dauern, ehe der junge Bär endgültig sein Verhalten ändere und sich in Richtung Gailtal oder Slowenien zurückziehe...

Füttern verboten
Umso wichtiger sei es, dass Menschen, die dem jungen Bären noch begegnen könnten, sich richtig verhalten.

Gutleb: "Am ersten Blick denkt man sich vielleicht: Das ist ein lieber, kleiner Bär, trotzdem darf man sich keiner Gefahr aussetzen und sich dem Tier nicht annähern und auch kein Futter zuwerfen, denn das könnte dazu führen, dass er sich an den Menschen gewöhnt."

Und genau das solle nicht passieren.

Auch wenn "Rudolf" schon fast ein Kinderstar in Kärnten geworden ist...

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