Insgesamt, also nicht nur wegen der Werbung auf den entsprechenden Portalen, machten nur rund sechs Prozent der Befragten ihre Entscheidung, etwas zu kaufen, von dieser Art der Information abhängig, berichtete die Online-Ausgabe der Schweizer Tageszeitung "20 Minuten" am Freitag. In gewissen Branchen kann dieser Wert demnach immerhin bis zu zehn Prozent betragen, etwa bei Restaurants oder Medienprodukten. Im Vergleich dazu hat die Mundpropaganda jenseits der sozialen Medien mit 20 Prozent die größte Bedeutung für die sogenannten Kaufentscheidung.
Hype um soziale Medien weicht nun realistischerem Zugang
Laut Marcus Schögel, Professor am Institut für Marketing an der Universität St. Gallen, wird das Potenzial von sozialen Medien überschätzt. "In den letzten paar Jahren gab es einen unglaublichen Hype um Social Media", so der Medienforscher gegenüber "20 Minuten". Inzwischen hätten die Unternehmen aber realistischere Erwartungen, was mit sozialen Medien erreicht werden könne und was nicht.
Laut dem US-Meinungsforschungsinstitut Gallup ist der Grund für diese Diskrepanz zwischen Hoffnung und Realität ganz einfach erklärt: Die meisten Nutzer von sozialen Medien verwenden Facebook, Twitter und Co. für den Kontakt mit Freunden und Familienmitgliedern. Werbung sei in diesem Zusammenhang weitgehend unerwünscht. Lediglich rund sechs Prozent der Befragten in einer Studie, die im Juni veröffentlicht wurde, geben an, dass Werbung auf diesen Plattformen einen wesentlichen Einfluss auf ihre Kaufentscheidung in welcher Situation auch immer gehabt habe.
Experte: Zu viel Werbung kann kontraproduktiv sein
"Werbung von Firmen ist in diesem Rahmen nur begrenzt erwünscht. Hat man gar das Gefühl, davon bedrängt zu werden, wird das schnell kontraproduktiv für die Unternehmen, erklärt Schögel. Der gezielte Einsatz zur Darstellung des eigenen Unternehmens und als Möglichkeit, Feedback von Kunden einzufangen, ist aber laut dem Schweizer Experten durchaus wichtig.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.