"CumFundMe"

Pornoproduzent bringt Crowdfunding für Erotikstars

Web
05.05.2015 09:14
Crowdfunding-Seiten wie Kickstarter oder Indiegogo erfreuen sich seit Jahren zunehmender Beliebtheit, allerdings können dort nicht alle Geschäftsideen finanziert werden. Pornografisches Material oder andere schlüpfrige Ideen sind den Machern konventioneller Crowdfunding-Seiten etwa zu heiß. Ein US-Pornounternehmer will das nun ändern – und mit der ersten Crowdfunding-Seite für schlüpfrige Geschäftsideen durchstarten.

Früher betrieb der Unternehmer Ricky Booker ein Webcam-Portal, auf dem sich Webcam-Models für zahlende Kundschaft ausgezogen haben. Nun will der Website-Betreiber aus Phoenix die Erotik-Industrie mit einer neuen Website grundlegend verändern.

"CumFundMe" soll das Kickstarter der Pornobranche werden und Erotiksternchen und anderen Vertretern der Branche mit Bedarf nach schnellem Kapitel helfen, Investoren auf sich aufmerksam zu machen.

Pornostars fühlen sich diskriminiert
Im Gespräch mit dem IT-Portal "The Daily Dot" erklärt Booker, wie es zur Idee für "CumFundMe" kam: "Es hat mich immer frustriert, zu sehen, wie Pornostars oder Pornounternehmen ihre Kampagnen auf anderen Crowdfunding-Seiten wegen ihrer Karriere einstellen mussten."

Er habe das Gefühl, Plattformen wie Kickstarter oder Indiegogo würden Vertreter der Erotikbranche wegen der Art ihrer Geschäfte diskriminieren. "Ich wollte das ändern und Vertretern der Industrie eine Heimat geben, wo sie Gelder für ihre Anliegen sammeln können, ohne wegen ihrer Karriere abgewiesen oder herabgewürdigt zu werden", so Booker.

"CumFundMe" soll alles Mögliche finanzieren
Geeignet sei "CumFundMe" für alle möglichen Finanzierungsaktionen und Nutzer. Booker nennt als mögliche Zielgruppe "Darsteller, Regisseure, Models, Tänzerinnen und Investoren". Die Projekte, die über die neue Website finanziert werden sollen, sind ebenso vielfältig wie ihre Nutzerschar. Die Seite könne genutzt werden, "um Gelder für so gut wie alles zu sammeln: Schönheitsoperationen, Notfälle, Produktionskosten, Filmideen, Sexspielzeug-Innovationen, Schulgelder und so weiter", verspricht Booker.

In der Branche rennt der Unternehmer damit offene Türen ein. Pornodarstellerin Sydney Leathers: "Ich denke, es ist eine tolle Idee, eine Crowdfunding-Seite für Leute in dieser Industrie zu haben, weil so viele andere Seiten uns wegen unseres Berufs diskriminieren – obwohl er legal ist."

Darstellerin durfte kein Geld für Arztkosten sammeln
Die Vorbehalte der Pornobranche gegenüber konventionellen Crowdfunding-Angeboten haben einen triftigen Grund. Vergangenes Jahr sorgte dem IT-Portal zufolge ein Skandal rund um die Crowdfunding-Seite GiveForward für Aufsehen, bei dem eine Pornodarstellerin keine Crowdfunding-Aktion betreiben durfte, um ihre Arztkosten zu zahlen, weil sie in der falschen Branche tätig war.

Die Betroffene später über die Crowdfunding-Aktion: "Ich habe mich hintergangen und verlassen gefühlt. All diese Leute haben versucht, mir zu helfen, aber diese Firma hat entschieden, dass ich wegen meines Berufs keine Hilfe bekommen kann." Geht es nach Ricky Booker, sollen solche Fälle nun der Vergangenheit angehören. Ob seine Website Erfolg hat, muss sich freilich noch zeigen.

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