Schummeleien in Benchmark-Tests sind nichts Neues und unter Smartphone-Herstellern gängige Praxis. Erst im Herbst war Samsung unter Beschuss geraten, weil das Galaxy Note 3 in Benchmarks auffällig besser wegkam als Konkurrenzprodukte mit dem exakt gleichen Prozessor (siehe Infobox).
Der Trick, mit dem Smartphone-Hersteller schummeln: Bemerkt das Smartphone, dass ein Benchmark-Vergleichstest ausgeführt wird, taktet es den Prozessor bis zum Anschlag hoch und erzielt so höhere Leistungswerte. Bei Nutzung normaler Apps würde das Smartphone das nie tun, da es die Akkulaufzeit empfindlich verkürzen würde.
One M8 hat durch Schummeln 15 Prozent mehr Power
Wie das IT-Portal "Anandtech" berichtet, hat HTC nun in seinem One M8 abermals einen speziellen Benchmark-Modus eingebaut, der sich nur dann aktiviert, wenn eine solche Testanwendung gestartet wird. Konkret hat die IT-Website, die auch bereits den Performance-Etikettenschwindel bei Samsungs Galaxy Note 3 entdeckt hat, das One M8 durch die Verwendung einer modifizierten Benchmark-App an der Nase herumgeführt.
Das Online-Magazin hat das Smartphone einmal mit einer nicht modifizierten Version des Benchmark-Tools 3DMark 1.1 konfrontiert und dann noch einmal eine veränderte Version des Tools laufen lassen, aus der sämtliche Hinweise entfernt wurden, die darauf schließen lassen, dass es sich um eine Benchmark-Anwendung handelt. Ergebnis: Den erkennbaren Benchmark absolvierte das Testgerät um 15 Prozent schneller als den eigentlich identischen modifizierten Benchmark.
HTC nennt Highspeed-Modus ein "Feature"
Gegenüber dem IT-Portal "CNET" hat HTC bereits bestätigt, dass das Smartphone über einen speziellen Hochgeschwindigkeitsmodus verfüge, der sich beim Ausführen von Benchmarks automatisch aktiviere. Dem Handyhersteller zufolge handelt es sich bei dem Hochgeschwindigkeitsmodus jedoch um ein Feature, das man den Kunden zur Verfügung stellen wollte und das jederzeit nach Belieben in den Entwickleroptionen aktiviert und deaktiviert werden könne.
Weil der Hochgeschwindigkeitsmodus die Akkulaufzeit des Smartphones empfindlich verkürzen dürfte, würde jedoch wohl kaum ein Nutzer ihn tatsächlich aktivieren. Auffällig ist zudem, dass der Modus in den von den meisten Durchschnittsnutzern so gut wie nie aufgerufenen Android-Entwickleroptionen verborgen und nicht über leichter zugängliche Menüpunkte auffindbar ist.
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