Erstmals implantiert

Luftröhre aus 3D-Drucker rettet US-Baby das Leben

Web
23.05.2013 10:39
Eine erstmals bei Menschen eingesetzte Luftröhre aus dem 3D-Drucker (kleines Bild rechts oben) hat einem US-Baby das Leben gerettet. Kaiba Gionfriddo aus dem Bundesstaat Ohio kam im Oktober 2011 mit einem seltenen Geburtsfehler zur Welt, der dafür sorgte, dass seine Luftröhre in regelmäßigen Abständen kollabierte und somit auch sein Herz zum Stillstand kam. Hätte er mit dieser Erkrankung bis vor Kurzem nur eine sehr niedrige Lebenserwartung gehabt, so könnte ihm die neuartige medizinische Methode nun ein beinahe normales Leben ermöglichen.

Die gesundheitlichen Probleme traten bei Kaiba sehr bald nach der Entlassung aus der Geburtsklinik auf, obwohl bei den ersten medizinischen Kontrollen überhaupt keine Krankheiten festgestellt werden konnten. Im Alter von sechs Wochen bekam der kleine Bub bei einem Familienabendessen im Restaurant plötzlich keine Luft mehr und lief blau an. Sein Vater leistete noch im Lokal Erste Hilfe, bevor Kaiba ins Krankenhaus gebracht wurde. Nach zehn Tagen wurde er entlassen, bereits zwei Tage später litt das Baby aber wieder unter exakt denselben Symptomen.

Sehr seltene Erkrankung
Erst bei der zweiten Untersuchung wurde Tracheobronchomalazie festgestellt. An dieser Erkrankung, bei der in regelmäßigen Abständen die Luftröhre kollabiert, leiden in den USA rund 2.000 Neugeborene pro Jahr. In den meisten Fällen verschwinden bei den betroffenen Kindern die Symptome im Alter von zwei bis drei Jahren - einige Babys sterben allerdings an der Erkrankung. Bei Kaiba zeigten sich jedoch sehr schwere Auswirkungen, mit zwei Monaten musste er an ein Beatmungsgerät angeschlossen werden. "Von einigen Ärzten wurde uns gesagt, dass er das Spital wohl nicht lebend verlassen wird", erklärte Mutter April Gionfriddo unter Tränen.

Hier finden Sie ein englischsprachiges Video über den Fall des kleinen Kaiba.

Erst eine im Februar 2012 durchgeführte Operation verschaffte dem damals knapp über drei Monate alten Baby eine neue Überlebenschance: Per 3D-Drucker wurde ein Teil der Luftröhre Schicht für Schicht aus Plastik repliziert und Kaiba implantiert. Die neuartige OP wurde am Donnerstag im "New England Journal of Medicine" vorgestellt. Das verwendete Material wächst dabei mit dem Kleinkind mit und wird nach drei Jahren vom Körper absorbiert. Dann wird sich auch herausstellen, ob der nun eineinhalbjährige Bub dauerhaft ohne dieses Hilfsmittel auskommen kann.

Laut dem Bericht hat sich der Gesundheitszustand des Kindes seit diesem Eingriff drastisch verbessert. Kaiba hatte seither keine Atemwegsbeschwerden mehr und kann ein relativ normales Leben führen. "Er ist nun ein eigentlich gesundes Baby", erklärte Dr. Glenn Green von jener Klinik in Ann Arbor, an der die Operation durchgeführt wurde.

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