"Ein Navigationsgerät hat die Aufgabe, das eingegebene Ziel zu finden und den Benutzer sicher und ohne Umwege hinzuführen. Die Geräte selbst sind bereits auf akzeptablem Niveau - größter Schwachpunkt ist nach wie vor das Kartenmaterial", gibt Kerbl zu bedenken. "Weil ungenaue Karten den Fahrer nicht entlasten sondern eher ablenken, kann nur die Erreichung höchster Genauigkeit das Ziel sein."
Der ÖAMTC-Experte sieht die Hersteller in der Pflicht, die Karten praktisch tagesaktuell auf den neuesten Stand zu bringen und nicht - wie bisher - nur vierteljährlich. Infrastrukturelle Änderungen im Straßennetz (etwa neue Abschnitte oder geänderte Fahrtrichtungen) müssten unmittelbar für den Verbraucher zur Verfügung stehen.
Fehlende Hausnummern und Straßenverläufe
"Aktualität und Genauigkeit wurden anhand von zufällig gewählten Adressen bzw. Straßenabschnitten mit aktuellen und abgeschlossenen Bauprojekten überprüft", erklärt Kerbl. "Außerdem wurde getestet, ob die Hersteller des Kartenmaterials Adressen aus dem ÖAMTC-Kartenfehler-Meldeservice mittlerweile korrigiert haben."
Einige Fehler, die auch im aktuellen Vergleich immer wieder aufgefallen sind: Hausnummern werden gar nicht erkannt oder auf der falschen Straßenseite angezeigt, ganze Straßenverläufe fehlen, Positionen werden nur ungefähr angezeigt oder sind überhaupt nicht auffindbar.
Google Maps vor Nokia Here
Großteils hat das Kartenmaterial aber trotz dieser Fehler gut abgeschnitten. Am genauesten ist nach wie vor Google Maps, das außerdem mit einer Vielzahl an Zusatzfunktionen (Street View, Satellitenansicht, Echtzeitverkehr, Fußgänger-Routen, Öffis) punkten kann. Damit ist Google der einzige Hersteller von Online-Karten, der im Test mit einem "Sehr gut" bewertet wurde.
Mit der Note "Gut" schnitt Nokia Here ab, das fast genauso gutes Material wie Google bietet. "Nur für ein 'Befriedigend' reichte es hingegen für die Online-Karten von TomTom und Skobbler. Beide haben mit Ungenauigkeiten zu kämpfen - und es fehlt die eine oder andere Komfortfunktion, die die Konkurrenz bietet", hält Kerbl fest.
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