Alarm im Advent
Todes-Viren breiten sich jetzt im Nachbarland aus
Gefährliche Erreger erteilen dem Andrang auf den Christkindlmärkten in Tschechien einen Dämpfer: Dort hat eine Hepatitis-A-Epidemie Einzug gehalten. Die Folgen davon werden wohl erst im Jänner so richtig zum Tragen kommen.
Glühwein, Bratwurst, Mandeln – die Adventszeit sorgt auch im Nachbarland für märchenhafte Stimmung. Wäre das nicht dieser blöde Erreger, der vor allem auf den Weihnachtsmärkten ideale Bedingungen für seine Ausbreitung vorfindet – er überträgt sich nämlich über Schmierinfektion.
Einem Bericht der „Tagesschau“ zufolge haben sich die Händler in Tschechien bereits gewappnet: Neue Hygiene-Regeln wurden eingeführt, die Tresen-Reinigung optimiert, Spender mit Desinfektionsmitteln aufgestellt. „Wir benutzen alle Handschuhe, wir haben Desinfektionsmittel am Tisch, die Roste sind nur fürs Fleisch – kein Brot, kein Baguette“, erzählt Wurstbrater Mirek Goro.
Das Virus überlebt lange auf Oberflächen – und Hände sind ein sehr guter Überträger.
Epidemiologin Kateřina Fabiánová
Höhepunkt noch nicht erreicht
Um die 3000 Fälle von Hepatitis A wurden heuer in dem Nachbarland demnach bereits nachgewiesen, 32 Menschen haben die Erkrankung nicht überlebt. Und das Virus verbreitet sich immer mehr. „Wir befinden uns in einer Phase der Epidemie, bei der die Fallzahlen immer noch ansteigen. Den Höhepunkt haben wir noch nicht erreicht“, zeigt sich die Epidemiologin am staatlichen Gesundheitsamt Kateřina Fabiánová alarmiert.
Vor diesem Hintergrund sollte man sich aktuell besser nicht mit jemandem ein Glühwein-Häferl teilen oder zusammen eine Tüte gebrannte Mandeln nehmen. „Das Virus überlebt lange auf Oberflächen – und Hände sind ein sehr guter Überträger“, erklärt die Expertin. Für Touristen ist regelmäßiges Händewaschen das A und O, sagt Fabiánová. Die Lage sei vergleichbar mit Österreich, wo ebenfalls viele Fälle registriert werden.
Immunschwache besonders gefährdet
Viele Menschen seien nie mit dem Virus in Berührung gekommen und daher ungeimpft. „Der beste Schutz sind saubere Hände“, meint Milan Kubek, Präsident der tschechischen Ärztekammer. „Wer geimpft ist oder konsequent Hygiene einhält, muss sich keine Sorgen machen“, kalmiert Kateřina Fabiánová gegenüber der „Tagesschau“. Problematisch sei, dass nach der Infektion bis zum Ausbruch der Krankheit Wochen vergehen könnten. „Die Inkubationszeit beträgt bis zu 50 Tage. Ich bin gespannt, welche Zahlen wir dann sehen werden“, meint die Expertin.









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