„Griechenland“ von Thomas Stipsits gilt mit seinen 200.000 Besuchern als Gradmesser an den heimischen Kinokassen. Doch „Aufputzt is’“, der neue, große Streich von Kabarett-Kollege Gery Seidl, setzt nun zum Überholen an. Der Künstler in der „Krone“ über den Wahrheitsgehalt der Satire und seinen Weihnachtswunsch.
Eigentlich ist es noch gar nicht so lange her – ADABEI war damals (im Jahr 2023) mit am Set – als „Griechenland“, der geniale Comedy-Streich von Thomas Stipsits (42), über 200.000 Zuschauer in die heimischen Kinos lockte. Jetzt sieht es ganz so aus, dass Kollege Gery Seidl (50) es ihm gleichtut. Denn rund um dieses verlängerte Wochenende dürfte „Aufputzt is’“ an die 140.000 Tickets in den Lichtspieltheatern verkauft haben.
Es kommt auf die „Zutaten“ an
Also fragten wir den Macher, welche Erklärung er dafür hat, dass die Zahlen an den Kinokassen so durch die Decke gehen? „Die Idee, die Entwicklung vom Kabarettprogramm zum Film, die Erarbeitung des Drehbuchs, die Zusammensetzung des Teams, die Auswahl und Bereitschaft der Schauspielerinnen und Schauspieler und der Weg bis auf die Leinwand waren getragen von einer unglaublich guten Energie. Und dadurch auch von Humor und sehr viel Liebe zum Detail und zum Gegenüber. Es war für uns alle eine wunderschöne Reise. Ich denke, es ist möglicherweise wie bei einem guten Essen, wenn die Zutaten passen und die Stimmung in der Küche, dann wird man das schmecken, so Seidl zur „Krone“.
Hand aufs Herz: Wie viel aus all dem Chaos auf der Kinoleinwand basiert mitunter auf realen Begebenheiten? „All die Geschichten gibt es. Beim Austausch mit dem Kinopublikum ist immer wunderbar erkennbar, dass jeder von uns „sein eigenes Weihnachten“ hat. Das ist eine Melange aus Kindheitserinnerungen, Vorstellungen, Wünschen und all dem, was man nicht erleben will. Weihnachten ist eben so wunderschön und auch so fein, dass es nicht ewig dauert.“
Was uns gleich zur Frage nach seinem, persönlich „verrücktesten“ Weihnachten führte: „Als ich noch mit einer kleinen Gruppe Musikantinnen und Musikanten am 24. Dezember von einer Mette zur anderen gezogen bin, um dort um Mitternacht herum, vor oder nach der Mette, ,turmblasend‘ den Menschen eine Weihnachtsfreude zu bereiten. Da kann ich mich z.B. an Weihnachten erinnern, an die ich mich letztendlich nicht mehr so genau erinnern kann. Ich liebe den Weihnachtspunsch.“
„Angst kein guter Begleiter“
Sein Wunsch ans „Christkind“? „Wenn ich mir etwas wünschen darf, dann ist mein Wunsch, dass in unser Miteinander wieder mehr Lebendigkeit einzieht. Es soll uns gelingen, eine Gesellschaft zu bilden, in der niemand auf der Strecke bleibt. Egal, wie er aussieht und woran er glaubt. Es gibt so viele Wahrheiten. Wenn wir uns in unserer Entwicklung gegenseitig unterstützen und die Furcht vor dem Scheitern verlieren, dann verlieren wir die Angst davor, neue Wege zu gehen. Angst war noch nie ein guter Begleiter. Das Weihnachtswunder muss nichts sein, was man in den Nachrichten liest. Das Weihnachtswunder kann immer auch mit deinem Gegenüber stattfinden. Teils bewusst, teils unbemerkt. Auch nach Weihnachten.“ Nachsatz: „Passen wir aufeinander auf. Wir haben nur uns!“
Ob der Weihnachtsfilm aus seiner Feder „Griechenland“ an den Kinokassen vielleicht sogar (auf)putzt? Nun, dass Stipsits in Seidls Film einen herrlich komischen Christbaumverkäufer mimt, dürfte da wohl als gutes Omen zu werten sein ...
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