Beschränkung geplant

Japans Regierung zieht Bitcoin-Steuer in Erwägung

Web
05.03.2014 15:02
Nach der Pleite der Bitcoin-Börse MtGox zeichnen sich staatliche Beschränkungen für die Internetwährung ab. Konsequenzen soll es schon bald in Japan geben, wo der einstmals weltgrößte Handelsplatz für Bitcoins zuletzt Insolvenz angemeldet hatte. Insidern zufolge will die Regierung in Tokio am Freitag entscheiden, wie die Cyber-Währung nach geltenden Gesetzen behandelt werden soll.

Diskutiert werden unter anderem eine Besteuerung von Transaktionen sowie ein besserer Verbraucherschutz. Verstärkt wird die Vertrauenskrise rund um Bitcoin durch einen weiteren Firmenkollaps in der Branche. Die in Kanada ansässige Bank Flexcoin stellte das Geschäft ein, weil Hacker ihr den kompletten Bestand an Bitcoins von umgerechnet rund 421.000 Euro gestohlen hätten.

Denselben Grund hatte Mt Gox genannt, als die Börse Ende vergangener Woche ihr Aus verkünden musste. Sie gab an, um Bitcoins und Barmittel im Wert von fast einer halbe Milliarde Dollar gebracht worden zu sein. Der Fall war ein schwerer Schlag für die Internetwährung, die im vergangenen Jahr einen Siegeszug erlebte.

Für das virtuelle Geld steht keine Regierung oder Zentralbank ein, sie ist rein virtuell und kann an speziellen Börsen in reales Geld getauscht werden. Weil sie weitgehend unreguliert ist, zieht sie Kriminelle an. Zum Bitcoin-Diebstahl durch Internetgangster kommt der Gebrauch der Währung bei Geldwäsche, Schmiergeldzahlungen und dem Kauf unerlaubter Produkte.

Aufsicht schwierig
Eine Aufsicht über Bitcoin-Geschäfte scheint schwierig, da die Transaktionen größtenteils anonym sind. Aber Japan sieht sich nun unter Zugzwang. "Irgendeine Regulierung ist nötig aus Sicht des Verbraucherschutzes", sagte Takuya Hirai von der regierenden liberaldemokratischen Partei. Seinen Worten zufolge wird zudem die Einführung der weltweit ersten Bitcoin-Steuer erwogen.

Finanzministerium erklärt sich für nicht zuständig
Das Finanzministerium und die Finanzaufsicht haben bereits deutlich gemacht, dass sie Bitcoins nicht als echte Währung und sich daher als nicht zuständig betrachten. Den Insidern zufolge sollen Banken und Wertpapierhandelshäuser Bitcoins nicht als Bestandteil ihres Stammgeschäfts führen dürfen. Das deutet darauf hin, dass die Cyber-Währung wohl eher wie ein Rohstoff behandelt wird, ähnlich wie etwa Gold.

Japan will aber einen Alleingang vermeiden. Jede Regulierung sollte auf Basis einer internationalen Kooperation erfolgen, um Schlupflöcher auszuschließen, hatte der stellvertretende Finanzminister Jiro Aichi vergangene Woche gesagt.

US-Notenbankchefin forderte Beschränkungen
Die Debatte wird auch in anderen Ländern geführt. US-Notenbankchefin Janet Yellen forderte zuletzt, der Kongress solle gesetzliche Beschränkungen für virtuelle Währungen prüfen. Die in Shanghai ansässige weltgrößte Bitcoin-Börse BTC China hat dem Handel bereits Schranken gesetzt, nachdem die heimischen Behörden Finanzinstituten entsprechende Geschäfte verboten hatten. Und Russland warnte, der Einsatz von Bitcoins als alternative Währung sei illegal.

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