Studie zeigt:

Downloader zahlen eher für Filme als für Musik

Web
07.05.2014 12:04
Geht es nach der Film- und Musikindustrie, verursachen Downloader enorme Umsatzeinbußen. Eine neue Studie zeigt jetzt allerdings, dass insbesondere Filmpiraten trotz illegaler Downloads immer noch relativ häufig für Filme zahlen. Während Menschen, die Musik kopieren, nur relativ selten Geld für Musik ausgeben, sind Filmpiraten relativ fleißige Kinogeher.

"Es ist interessant zu sehen, dass Menschen, die illegal große Mengen von Filmdateien herunterladen, trotzdem in einem weit größeren Ausmaß weiterhin Geld für Filme ausgeben als Musik-Downloader", sagt Joe Cox von der University of Portsmouth im Gespräch mit der britischen Zeitung "The Guardian".

Interessantes Detail: Die Studie förderte auch zutage, dass Filmpiraten tendenziell reicher sind und weniger Angst vor dem Erwischtwerden haben als Musikpiraten.

Für die Studie hat das Forschungsteam rund um Cox 6.000 Finnen zwischen sieben und 84 Jahren zu ihrem Downloadverhalten befragt. Die wichtigste Erkenntnis: Filmpiraten wissen um die Auswirkungen ihres Tuns und haben kein Problem damit, für einen Kinobesuch zu bezahlen. Musikpiraten sind meist schlechter aufgeklärt und zahlen seltener für den legalen Erwerb von Musik.

Filmpiraten technisch versierter als Musikdownloader
Grund für die Unterschiede zwischen Musik- und Filmpiraten dürften die verschiedenen sozialen Gruppen sein, denen sie angehören. Filmpiraten seien oft gut ausgebildete junge Männer und tendenziell technisch versierter als Musikpiraten, heißt es in der Studie. "Es braucht höhere Internetgeschwindigkeiten, mehr digitale Speicherkapazitäten und Zugang zu mehr verschiedenen Wiedergabegeräten", sagt Cox über Filmpiraterie.

Das Herunterladen von Musik sei hingegen mittlerweile unkompliziert, schnell und für jedermann machbar. Im Durchschnitt gaben die Befragten an, insgesamt rund 2.900 Musiktitel und 90 Filme illegal heruntergeladen zu haben.

Diese Erkenntnisse seien bei der Wahl der richtigen Anti-Piraterie-Politik wichtig, "weil sie Kampagnen nahelegen, die Bewusstsein für die schädlichen Piraterie-Effekte auf die Filmindustrie schaffen, welche eher effektiv sein werden als ähnliche Kampagnen mit Fokus auf die Musikindustrie", so Cox.

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