Für das System der US-Forscher sollen Mobiltelefone mit Solid-State-Detektoren ausgestattet werden. Diese machen zusätzliche Schaltkreise nötig, würden aber nach Aussage der Projektmitarbeiter die Größe oder das Gewicht der Geräte nicht signifikant erhöhen.
Ziel des Purdue-Projekts ist es, ein Netz aus Millionen von Mobiltelefonen aufzubauen, das selbst schwache Strahlungsrückstände messen kann. Da Mobiltelefone bereits Lokalisierungssysteme enthalten, könne dieses Netz als Verfolgungs-System dienen, gibt Ephraim Fischbach, Physikprofessor in Purdue, an. Ein Test auf dem Universitätscampus im November habe gezeigt, dass eine schwache Strahlungsquelle auf knapp fünf Meter Entfernung detektiert werden könne.
Eine von den Forschern entwickelte Software wertet die von den Mobilgeräten übermittelten Strahlungs-Messungen und Positionsdaten aus. Da sich die gemessene Strahlung mit der Entfernung zur Quelle ändert und Daten vieler Handys zur Verfügung stehen, ist es möglich, die genaue Position einer Strahlungsquelle zu bestimmen. Das System soll auch lernen, harmlose Strahlungsquellen zu ignorieren. Dazu zählen etwa medizinische Anwendungen in Spitälern, aber auch natürliche Quellen wie etwa Bananen, die durch ihren Potassiumgehalt in geringem Maße radioaktiv sind.
Hintergrund der Entwicklung ist die Angst vor Terroranschlägen mit "schmutzigen Bomben" oder Nuklearwaffen. "Die Gefahr einer schmutzigen Bombe ist signifikant, speziell in Ballungszentren mit hoher Bevölkerungsdichte", gibt Barry Partrige vom am Projekt beteiligten Indiana Department of Transportation an. (pte)
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