Wie von Zauberhand

US-Firma macht Tasten auf Touchscreen fühlbar

Elektronik
14.02.2013 10:37
Das US-Unternehmen Tactus Technology arbeitet an einer Technologie, mit der die Software-Tastaturen auf heutigen Smartphones mit fühlbaren Tasten ausgestattet werden können. Will der Nutzer etwas tippen, erheben sich wie von Zauberhand Tasten aus dem Touchscreen. Wird die Tastatur nicht mehr gebraucht, verschwinden die Tasten wieder. Das Unternehmen bewerkstelligt dies durch in das Display eingebettete Flüssigkeiten.

Es gibt Smartphone-Benutzer, die das Tippen auf einem Touchscreen ohne die Rückmeldung, eine Taste getroffen zu haben, nicht leiden können. Ihnen bleibt momentan nur der Griff zu einem Mobiltelefon mit Tastatur, beispielsweise einem Blackberry-Gerät. In Zukunft sollen sie es jedoch leichter haben. Geht es nach Tactus Technology, werden aus dem Touchscreen der Zukunft bei Bedarf Tasten wachsen - und wieder verschwinden, wenn sie nicht mehr gebraucht werden.

Touch-Screen von winzigen Bahnen durchzogen
Dafür setzt der Hersteller auf sogenannte Mikrofluidik. Das bedeutet, dass der Touchscreen mit kleinen, unsichtbaren Bahnen durchzogen ist, die mit einer Flüssigkeit gefüllt sind. Der Druck, dem diese Flüssigkeit ausgesetzt ist, kann verändert werden. Wird der Druck in den Bahnen erhöht, wirft die Flüssigkeit auf dem Display Blasen, die dann als Tasten dienen. Dem US-Computermagazin "CNET" zufolge lasse sich dabei sogar der Druck anpassen, was einen Einfluss auf die Härte der einzelnen Tasten habe. Mehr Druck bedeutet härtere Tasten, weniger Druck weichere.

Einen funktionierenden Display-Prototyp mit der neuen Technologie zeigt Tactus auf dem Videoportal YouTube. Bis zur tatsächlichen Marktreife seien jedoch noch ein paar Hürden zu nehmen. So müsse das Unternehmen beispielsweise darauf achten, die im Touchscreen vorhandenen Flüssigkeitsbahnen möglichst robust zu bauen – sonst könnten Nutzer mit längeren Fingernägeln oder unachtsame Kinder Löcher in den Touchscreen reißen und Lecks verursachen.

Technik ist noch nicht völlig ausgereift
Außerdem sei derzeit noch ein Geräusch zu hören, wenn die Tasten auftauchen. Das größte Problem, vor dem Tactus derzeit stehe, sei jedoch, dass seine Technologie – im Gegensatz zu einer normalen Software-Tastatur – nicht so einfach vom Hoch- ins Querformat wechseln kann. In einem aktuellen Prototyp ist die Tastatur nur im Hochformat nutzbar. Wird das Smartphone gedreht, macht die Tastatur die Drehung nicht mit.

Bei Tactus hofft man, diese Herausforderungen in den nächsten Monaten in den Griff zu bekommen, und plant, Ende 2013 oder Anfang 2014 mit der Massenproduktion zu beginnen. Als Partner konnte mit Touch Revolution ein Spezialist für die Herstellung von Touch-Displays gewonnen werden.

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