Seitensprung-Telefon

Schürzenjäger aus Japan schwören auf Handy von Fujitsu

Web
16.01.2013 09:23
Weltweit feiern Smartphones einen unglaublichen Siegeszug und haben das klassische Handy in vielen Ländern schon fast verdrängt. Auch in Japan sind die intelligenten Touchscreen-Handys voll im Trend – nicht aber bei Nippons Schürzenjägern. Die schwören weiterhin auf ein betagtes Fujitsu-Klapphandy. Der Grund: Fujitsus Handys der F-Serie haben einige Privatsphäre-Features, die moderne Smartphones missen lassen. Japaner mit amourösen Verstrickungen nennen Fujitsus F-Serie deshalb nur mehr das "Seitensprung-Telefon".

"Uwaki Keitai" wird das alternde Fujitsu-Handy in der Landessprache genannt. Übersetzt heißt das so viel wie "Seitensprung-Telefon". Und das hat einen guten Grund: Während sich Smartphones mit Passwörtern, Codes oder geometrischen Mustern vor unbefugten Zugriffen schützen lassen, sorgen Fujitsus Handys der F-Serie weit subtiler dafür, dass vertrauliche Anrufe, SMS oder E-Mails privat bleiben.

Handy verbirgt Anrufe und SMS von bestimmten Nummern
Auf besagten Handys ist es möglich, einzelne Telefonnummern als privat zu definieren. Kommen dann SMS von dieser Nummer oder werden Anrufe von dieser Nummer nicht angenommen, benachrichtigt das Telefon seinen Besitzer nicht durch einen Schriftzug oder einen Ton, sondern äußerst subtil durch eine leichte farbliche Veränderung der Batterie- oder Empfangsanzeige. So bemerkt wirklich nur der Besitzer des Handys, dass ein privater Kontakt angerufen hat – obwohl das Handy gar nicht durch ein Passwort geschützt ist.

"Hätte Tiger Woods dieses japanische Feature auf seinem Telefon gehabt, wäre er nicht in Schwierigkeiten geraten", sagt Takeshi Natsuno, einst Manager bei Japans größtem Telekom-Anbieter NTT DoCoMo, der US-Zeitung "Wall Street Journal". Und tatsächlich erfreut sich das betagte Fujitsu-Telefon unter Japans Schürzenjägern nach wie vor ungebrochener Beliebtheit.

Fujitsu-Handy bietet bessere Privatsphäre als Smartphones
Ein Blogger namens Bakanabe ist einer von ihnen. Sein Blog handelt – wie könnte es anders sein – von seinen amourösen Abenteuern. Und in einem seiner Blogeinträge macht er die schwachen Privatsphäre-Einstellungen aktueller Smartphones zum Thema. Unzufrieden mit dem Angebot an intelligenten und doch diskreten Handys, entschied sich Bakanabe dazu, sein geliebtes drei Jahre altes Fujitsu-Telefon wieder aufbereiten zu lassen, statt sich ein aktuelles Smartphone zu kaufen.

"Frauen wollen möglicherweise mein Telefon auf seltsame E-Mails oder Anrufe überprüfen, wenn ich gerade nicht da bin", schreibt er. "Der Trick ist, den Eindruck zu erwecken, dass man das Telefon überhaupt nicht sichert", lässt er andere an seinen Erfahrungen teilhaben. Für ihn ist Fujitsus privater Modus die perfekte Lösung: Die Sicherheitsmaßnahme ist quasi unsichtbar und versteckt zuverlässig verpasste Anrufe, Mails und SMS von als privat gekennzeichneten Kontakten.

Bloggender Schürzenjäger setzt auf Fujitsu statt Apple
Ein anderer Blogger, der im Internet über sein ausschweifendes Liebesleben berichtet, nennt sich Poza. Er behauptet, zahlreiche Romanzen und parallel drei feste Freundinnen zu haben. Der erfahrene Schwerenöter behauptet, erstmals vor rund fünf Jahren von dem Fujitsu-Telefon erfahren zu haben – und ist restlos begeistert davon. Kürzlich habe er ein iPhone gekauft, schreibt er. Aber sein Fujitsu-Handy deswegen aufzugeben, ist auch für ihn völlig undenkbar.

"Wenn es darum geht, das Fremdgehen zu verbergen, dann ist es mehr als ausreichend", so Poza. Das vorsichtige Vorgehen des Bloggers hat seinen Grund. Toshiyuki Makiguchi, Betreiber einer Detektei, die ihren Kunden dabei hilft, herauszufinden, ob der Partner fremdgeht, meint: Mehr als die Hälfte der rund 600 Klienten, die er pro Jahr betreut, finden auf dem Mobiltelefon des Partners Beweise für dessen Untreue. Kein Wunder also, dass Fujitsus Handys der F-Serie bei japanischen Frauenhelden seit Jahren hoch im Kurs stehen und nicht so schnell von Smartphones verdrängt werden.

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