Afrika live

In Südafrika findet man die ganze Welt in einem Land

Reisen & Urlaub
09.02.2012 15:35
Das ist Afrika live: großartige Tierparks, malerische Küsten, gewaltige Bergformationen, karge Steppen, üppige Weinanbaugebiete und sogar Pinguine. Südafrika bietet die ganze Welt in einem Land. Höhepunkte jeder Südafrika-Reise: der Blick vom berühmten Tafelberg in Kapstadt und Begegnungen mit Giraffen, Affen und Löwen im Krüger-Nationalpark oder in einem der vielen anderen Tierreservate im Land.

"Moia" schnurrt behaglich, wenn man sie streichelt, und schleckt einem hingebungsvoll den Arm ab. Nach einer Minute schleicht "Juba" heran, auch sie will ihre Streicheleinheiten. Ach ja, "Moia" und "Juba" sind Geparden. Wir befinden uns im Emdoneni-Katzen-Rehabilitationszentrum in Südafrika, wo man den eleganten Raubkatzen so nahe kommt wie sonst nur dem eigenen Haustier. Es kostet ein wenig Überwindung, nur mit seiner Kamera bewaffnet und ungeschützt ins Geparden-Gehege zu spazieren. Besonders, wenn man die Tiere am Tag davor bei einer Safari auf der Jagd erlebt und mit blutverschmiertem Maul fotografiert hat. Die Angst ist schnell verflogen, das Geparden-Streicheln wird zum unvergesslichen Reiseerlebnis.

Davon gibt es reichlich in Südafrika, das ebenso riesig wie abwechslungsreich ist. Es ist, als wäre man in zehn Ländern und nicht nur in einem. "Das ist Afrika live!", ruft Reiseleiterin Anita zum zehnten Mal an diesem Tag aus, als wir an einem Obstmarkt anhalten und von den Verkäuferinnen mit einem fröhlichen Lied begrüßt werden. Freundlichkeit und gute Laune sind in Südafrika Alltag und zum Glück ansteckend. Die Herzlichkeit ist ehrlich und niemand ist böse, wenn man nur fotografiert und nichts kauft.

Mit dem Super-Jumbo ins Naturparadies
Mpumalanga heißt die wunderbare Region östlich und nördlich von Johannesburg, die von Emirates von Wien aus über Dubai und von dort mit dem Super-Jumbo A380 angeflogen wird. Da wird schon der Flug zum ersten Programm-Höhepunkt. Ein weiterer ist die als eines der großen Naturwunder Afrikas geltende Panoramaroute des Blyde River Canyons. An den "Bourke's Luck Potholes" hat der Fluss bizarre Felsformationen gebildet. Spektakuläre Blicke bieten "God's Window" ("Gottes Fenster") und der Aussichtspunkt auf die drei Rondavels (Rundhütten), gewaltige, runde Felsen, die an die Hütten der Einheimischen erinnern.

"Afrika live!", ruft Anita, unsere Kameraverschlüsse klicken um die Wette – ein Löwe liegt direkt neben der Straße und lässt sich von den versammelten Jeeps der Safari-Teilnehmer absolut nicht stören. Sein Interesse gilt vielmehr der gleich daneben grasenden Antilopenherde. Im Krüger-Nationalpark trifft man mit etwas Glück auf die "Big Five", die großen Fünf: Löwe, Büffel, Leopard, Elefant und Nashorn. Unsere Lieblinge sind aber die lustigen Giraffen mit ihrem schwankenden Gang.

Swasiland: Ein exzentrischer König im Kerzen-Land
Ein König, der jedes Jahr Jungfrauen für sich tanzen lässt und dann eine von ihnen zur Frau wählt. Über die an Südafrika und Mosambik grenzende Monarchie Swasiland ist in Europa meist nur das bekannt. Doch der Binnenstaat ist mehr als die luxuriösen Eskapaden von Mswati III. Neben Landschaften, die mehr an die Schweiz als an Afrika erinnern, beeindruckt die Kunstfertigkeit der Bevölkerung. Die Ngwenya-Glasfabrik ist eine der renommiertesten der Welt, die farbenprächtigen und handgefertigten Swasiland-Kerzen haben Weltruhm erlangt.

Die wohl meistbereiste Region befindet sich zwischen Kapstadt und Port Elizabeth, beinhaltet die Südküste sowie landeinwärts die Kleine Karoo mit der Straußenmetropole Oudtshoorn und wird Garden Route genannt. Hauptort an der Küste ist Knysna mit seiner Lagune und den spektakulären Felsen, "The Heads", zu denen regelmäßig Ausflugsboote fahren. Ganz in der Nähe lockt der Tsitsikamma-Nationalpark mit üppiger Vegetation und dem 36,6 Meter hohen und 1.000 Jahre alten "Big Tree", einem Podocarpus falcatus.

"Federpaläste" im Straußenland
Richtung Oudtshoorn wird die Landschaft mit einem Schlag karger, das Klima heißer und trockener. Wir sind im Straußengebiet. Die Stadt wurde 1847 gegründet und hatte vor dem 1. Weltkrieg ihre wirtschaftlich bedeutsamste Periode. 1913 waren Straußenfedern nach Gold, Diamanten und Wolle der wichtigste Exportschlager. Die reichen Straußen-Farmer, die man "Feder-Barone" nannte, bauten sich "Straußenpaläste" und große Villen im Jugendstil. Diese "Federpaläste" kann man noch heute bewundern. Nach dem Krieg veränderte sich die Lage rasch. Man baute nun Autos mit Verdeck! Da waren die pompösen Hüte der Damen unpraktisch und diese Mode verschwand fast völlig.

Heute erfreuen sich Straußenprodukte wieder großer Beliebtheit. Die seltsam anmutenden Staubwedel, bearbeitete leere Straußeneier oder Produkte aus Straußenleder finden Abnehmer. Nicht zu vergessen das Straußenfleisch! Es ist wohlschmeckend, sehr gesund und fast cholesterinfrei.

Die Küche: Von exotisch bis deftig
Apropos essen: Die südafrikanische Küche ist ausgezeichnet, auf dem Menüplan findet man Exotisches wie eben Strauß, Kudu (eine Antilopenart), Springbock oder Oryxantilope. Beliebt sind Boerewurst (gesprochen: Burewurst, hat aber nichts mit unserer Burenwurst zu tun) und Biltong, die luftgetrocknete Version verschiedenster Fleischarten. In der Region KwaZulu-Natal, in der etwa Durban liegt, dominieren indische Einflüsse durch die hohe Zahl der Inder, im Westkap sind malaiische Einflüsse ausgeprägt.

Letztere sind in Kapstadt am eigenen Leib zu erfahren. Dort wird im malaiischen Viertel Bo-Kaap mit seinen kunterbunten Häuschen interaktives Kochen angeboten. Der Besucher ist bei einer Familie zu Gast und darf – natürlich mit Hilfe und unter Anweisung – das mehrgängige Abendessen zubereiten. Das wird gemeinsam genossen, zum Abschied gibt's die Rezepte und die wichtigsten Gewürze als Geschenk – zum daheim Nachkochen. Ein Erlebnis!

Winzereien im kapholländischen Stil
Die würzigen Speisen machen durstig, gut, dass in Südafrika edle Weine produziert werden. Zentrum ist das Gebiet um Stellenbosch, Paarl und Franschhoek mit seinen prächtigen Weingütern. In den fruchtbaren Tälern des Berg-, Eerste- und Bree-Flusses gedeihen Weinreben besonders gut. Die Winzereien, deren gepflegte Gebäude oft im kapholländischen Stil erbaut sind, liegen idyllisch zwischen den weiten Weinfeldern. Weinverkostungen werden angeboten, oft kann man auch im winzereigenen Restaurant hervorragend essen.

Löwen, Geparden, Elefanten, ja. Aber Pinguine in Südafrika? Willkommen am Boulder's Beach in Simon's Town südlich von Kapstadt. Dort gibt es eine über Stege zugängliche Kolonie von Brillenpinguinen, die an Menschen gewöhnt ist. Man könnte ihnen stundenlang zuschauen, wie sie geschäftig aus dem Wasser watscheln, um dann plötzlich regungslos am Strand stehen zu bleiben, als wären sie nur ausgestopft.

Doch schon lockt die nächste Sehenswürdigkeit, das nächste Fotomotiv. Südafrika bietet tatsächlich die ganze Welt in einem Land. Um die zu besichtigen, reicht eine Reise nicht. Zum Glück. So muss man wiederkommen, um es zu erleben: Afrika live!

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