Beängstigend

So viel Gift ist in Obst und Gemüse

Gesund
19.04.2005 16:31
Obst und Gemüse strotzen zum Teil nur so von Gift, wie der jüngste Test der Arbeiterkammer Tirol zeigt. Paprika, Weintrauben, Erdbeeren, Salat und Chillie sind zum Teil hoch belastet. Von 15 Proben war nur eine frei von Pestiziden, bei den restlichen wurden zwischen 2 bis 14 Pestizide festgestellt!

Sämtliche Proben waren Importware und stammten aus Spanien, Marokko, Südafrika, Griechenland und Thailand. 

Bei zwei Paprikaproben und bei einer Trauben- sowie einer Salatprobe wurden die zugelassenen Höchstwerte für Pestizide überschritten. Bei einer Chillieprobe sogar bei zwei Pestiziden. Bei Paprika wurden in den einzelnen Proben bis zu 14 verschiedene Pestizide festgestellt. Neben der Vielzahl der festgestellten Schädlingsgifte wurden insgesamt fünf Proben lebensmittelrechtlich beanstandet und als nicht verkehrsfähig eingestuft. 

Bis zu zehn verschiedene Gifte wurden pro Probe festgestellt – ein beängstigender Giftcocktail. Teilweise waren auch einzelne Grenzwerte überschritten. 

Zur Untersuchungsmethodik
Entgegen der Auffassung von Vertretern des Tiroler Handels weist die Arbeiterkammer darauf hin, dass die Methodik bei Untersuchungen durch das beauftragte Labor (NAFU-Labor) entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen durchgeführt wird. 

So ist in der Schädlingsbekämpfungsmittel-Höchstwerte-Verordnung festgelegt, „dass bei Laborproben Vorsichtsmaßregeln zu treffen sind, um Veränderungen zu verhindern, die den Rückstandsgehalt beeinträchtigen ...“. Der Ratschlag, vor den Laboruntersuchungen das „Obst zu waschen“, würde eben eine nicht einwandfreie Untersuchungsmethode bedeuten. 

Grenzwerte beschönigen die Realität
Ein Grenzwert ist jene Menge eines Pestizidwirkstoffes, der laut österreichischem Lebensmittelgesetz in einem Lebensmittel enthalten sein darf. Die Festlegung der Grenzwerte scheint jedoch zweifelhaft. Es gibt kaum Wissen über die Langzeitwirkungen von Pestiziden auf Menschen. Die Grenzwerte werden auf Basis von Tierversuchen festgelegt, deren Ergebnisse werden auf männliche Erwachsene umgerechnet. Unberücksichtigt bleiben hier zum Beispiel die Grenzen der Verträglichkeit, etwa für Kinder. Insbesondere die immer wieder gefundenen Gift-Cocktails, wie jetzt auch in den jüngsten AK-Tests, werden ebenfalls nicht berücksichtigt. 

Grenzwerte werden nur für ein Pestizid festgelegt, das Zusammenwirken vieler verschiedener Pestizide bleibt unberücksichtigt. Summengrenzwerte gibt es nicht, im übrigen ist die Gesamtbelastung unter Zusammenwirkung solcher Pestizid-Cocktails auch bislang nur wenig erforscht.  

Kritischen Konsumenten kann man nur raten, saisonales Obst zu essen oder überhaupt auf naturnahe Lebensmittel auszuweichen. Bei Bio-Produkten dürfen keine Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Obst und Gemüse aus naturnahem bzw. biologischem Anbau haben nachweislich mehr gesunde Inhaltsstoffe. Außerdem werden bei Bio-Produkten kaum Pestizidrückstände gefunden.

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