Social Engineering

So spült Online-Betrug Milliarden nach Nigeria

Digital
09.05.2018 16:00

Mit E-Mails angeblicher afrikanischer Prinzen oder Notare, die unermesslichen Reichtum versprechen, wenn man nur eine kleine Anzahlung per Western Union gen Süden schickt, haben sich Nigerias Cyberkriminelle einen Ruf aufgebaut. Füllte man sich die Taschen anfangs primär bei privaten Internetnutzern, nimmt man heute vor allem Firmen ins Visier - mit erstaunlichem Erfolg.

5,3 Milliarden US-Dollar sollen Nigerias Cyberkriminelle zwischen 2013 und 2016 bei 40.000 Coups ins Land geholt haben, berichtet das IT-Portal „Wired“ in einem Special zum Thema. Das bedeutet, dass Nigerias Cyberkriminelle pro Coup rund 130.000 US-Dollar erbeutet haben.

Social Engineering statt echtem Hacking
Eine beachtliche Summe - vor allem, wenn man bedenkt, dass sich die Hackerfähigkeiten der in IT-Sicherheitskreisen „Nigeria Connection“ genannten Kriminellen in Grenzen halten. Vielmehr setzen sie seit jeher auf Manipulation, um ihre Ziele zu erreichen. „Social Engineering“ nennen IT-Sicherheitsforscher diese Vorgehensweise.

Opfer der Betrüger sind heute weniger Privatpersonen, sondern vor allem Unternehmen. Begnügten sie sich früher damit, ihren privaten Opfern ein paar Hundert oder Tausend Euro aus der Tasche zu ziehen, ist die durchschnittlich erbeutete Summe heute deutlich höher.

Firmen werden mit „Chef-Trick“ abgezockt
Meist greifen die Manipulatoren zum sogenannten „Chef-Trick“. Sie spähen ein Unternehmen und seine internen Strukturen oft monatelang aus, bevor sie zuschlagen. Dann geben sie sich als Vorgesetzter aus, kontaktieren meist direkt Mitarbeiter in der Buchhaltung - und bringen diese dazu, hohe Summen auf ihre Konten zu überweisen.

Ein IT-Sicherheitsforscher, der mit der „Nigeria Connection“ vertraut ist, kennt die Tricks, die bei solchen Coups Anwendung finden. Der Einfallsreichtum der Online-Ganoven gehe so weit, dass sie sich Videoschnipsel eines Vorgesetzten im Internet zusammensuchen, um dem Buchhalter dann einen Videoanruf vorzugaukeln, in dem der Chef allem Anschein nach tatsächlich eine Überweisung in Auftrag gibt.

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