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Rechtschreibstörung: Förderung wichtig

Leben
15.01.2018 10:13

Kinder mit einer Lese- und Rechtschreibstörung sind nicht weniger intelligent. Gezielte Förderung ist dennoch wichtig. Die genauen Ursachen sind noch nicht restlos bekannt. Wie es sich auswirkt, sehr wohl: Kinder mit einer Lese-Rechtschreib-Störung (LRS oder Legasthenie) lassen Buchstaben aus, verwenden zu viele davon oder fügen eine Zeichenfolge falsch zusammen. Sie erkennen eigene Fehler nur schwer. Häufig fällt ihnen sowohl das Schreiben als auch das Lesen schwer.

Bis zu 60 Prozent aller Kinder mit einer LRS entwickeln darüber hinaus psychische Probleme. Der Grund: Leistungskontrollen wie ein Diktat setzen zusätzlich unter Druck und lösen bei den Kids Ängste aus, die sich nicht selten in psychosomatischen Störungen äußern. Die Schüler klagen dann über Bauch- und Kopfweh.

Wo liegen die Ursachen?
Wissenschafter vermuten, dass Menschen mit einer LRS diejenigen Regionen im Denkorgan, die für die Wahrnehmung und Unterscheidung von Sprachreizen und Lauten zuständig sind, geringer aktiviert werden. Auch werden Ursachen auch in der Genetik (häufig sind in Familien mehrere Familienmitglieder von LRS betroffen) vermutet. Eine generell schwächere Begabung, psychische Probleme oder mangelhaftes Lernmanagement können, wie Wahrnehmungsstörungen (etwa Hörverlust oder Sehschwäche), zu den Störungen beitragen.

 

Behandlung
Besteht ein Verdacht auf eine LRS, sollten zunächst andere Ursachen - wie etwa Schwerhörigkeit oder Kurzsichtigkeit - ausgeschlossen werden. Begeben Sie sich mit dem Kind zu einem Facharzt. In einem nächsten Schritt sollten Sie den Leistungsstand des Kindes erfassen. Dies geschieht anhand standardisierter Verfahren. Eventuell wird Ihnen, neben einem Lese- und Rechtschreibtest, auch ein Intelligenztest empfohlen.

Eine Förderung kann infolge durch integrative Maßnahmen im Unterricht, aber auch durch außerschulische Betreuung erfolgen. Meist wird in Kleingruppen im Rahmen unverbindlicher Übungen gearbeitet.

Für eine wirksame Therapie ist eine gute Zusammenarbeit von Eltern, Lehrern, Legastheniebetreuern und Therapeuten unabdingbar. Die Fördermaßnahmen sollten so früh wie möglich, eventuell auf verschiedenen Ebenen - Psychotherapie, Entspannungstraining, außerschulische Betreuung - eingeleitet werden. Therapeuten gehen dabei nicht nur auf die Lese- und Rechtschreibprobleme ein, sondern auch auf Versagensängste, mangelnde Lernmotivation und geringes Selbstwertgefühl. 

Bei frühzeitiger Erkennung können die Probleme meist sehr gut behandelt und kompensiert werden, am effektivsten präventiv schon vor den Schuljahren. Je später jedoch eine individuelle Therapie einsetzt, desto geringer die Erfolge.

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(Bild: kmm)



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