Der Fall schlug bundesweit große Wellen: Weil die originalen Produkte vergriffen waren, soll ein Arzt gefälschte Abnehmspritzen besorgt und an Patientinnen verkauft haben. Diese hätten daran laut Anklage sterben können. Am Montag, Dienstag und dem kommenden Montag steht der Doktor in Steyr (OÖ) vor Gericht.
Es ist eine geradezu unheimliche Geschichte, die am Montag, am Dienstag und am kommenden Montag in Steyr verhandelt wird. Am dortigen Landesgericht muss sich ein Arzt verantworten, weil er sechs Patientinnen falsche Ozempic-Abnehmspritzen verkauft haben soll.
Patientinnen litten
Die Herkunft der „Pens“ ist ungeklärt, ihre Spur verliert sich in Rumänien. Anders als bei Designergewand vom Strandverkäufer geht es hier nicht um Lizenz- oder Copyright-Verstöße, sondern viel schlimmer. Statt Semaglutid hatten die Spritzen Insulin glulisin beinhaltet. Das Diabetes-Medikament hatte bei zwei der sechs Abnehmerinnen zu gefährlichen Mangelerscheinungen und Symptomen wie Erinnerungslücken, Krämpfen, Erbrechen und Schwindelattacken geführt.
„Hätten sterben können“
„Ohne ärztliche Behandlung im Spital hätte das laut Anklage bis zum Tod geführt“, so Gerichtssprecherin Christina Forstner. Der Vorwurf: schwere Körperverletzung. Zwei Männer, die der Beschuldigte zur Einfuhr der falschen Pens aus Deutschland bestimmt hatte, sind bereits rechtskräftig verurteilt. Mindestens sechs Pens soll der Angeklagte verkauft haben, weitere 219 habe er zur Weitergabe in seiner Praxis gehabt.
Urteil kommende Woche geplant
Am Montag war ein Gerichtsmediziner und fünf Zeugen geladen. Weitere Zeugen sollen am Dienstag und dem kommenden Montag aussagen. Am dritten Prozesstag soll auch ein Urteil fallen.
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