Hätten töten können

Arzt wegen falscher Abnehmspritzen vor Gericht

Oberösterreich
30.06.2025 19:30

Der Fall schlug bundesweit große Wellen: Weil die originalen Produkte vergriffen waren, soll ein Schönheitschirurg gefälschte Abnehmspritzen um hunderte Euro an Patientinnen verkauft haben. Diese hätten daran laut Anklage sterben können. Am Montag, Dienstag und dem kommenden Montag steht der Doktor in Steyr (OÖ) vor Gericht.

Es ist eine geradezu unheimliche Geschichte, die am Montag, am Dienstag und am kommenden Montag in Steyr verhandelt wird. Am dortigen Landesgericht muss sich ein Salzburger Schönheitschirurg verantworten, weil er sechs Patientinnen falsche Ozempic-Abnehmspritzen um teures Geld verkauft haben soll.

Patientinnen litten
Die Herkunft der „Pens“ ist ungeklärt, ihre Spur verliert sich in Rumänien. Anders als bei Designergewand vom Strandverkäufer geht es hier nicht etwa nur um Lizenz- oder Copyright-Verstöße, sondern viel schlimmer. Statt Semaglutid hatten die Spritzen eine Art Insulin beinhaltet. Das Diabetes-Medikament hatte bei zwei der sechs Abnehmerinnen zu gefährlichen Mangelerscheinungen und Symptomen wie Erinnerungslücken, Krämpfen, Erbrechen und Schwindelattacken geführt.

„Hätten sterben können“
„Ohne ärztliche Behandlung im Spital hätte das laut Anklage bis zum Tod geführt“, so Gerichtssprecherin Christina Forstner. Der Vorwurf: schwere Körperverletzung. Zwei Unternehmer, die der Beschuldigte zur Einfuhr der falschen Pens aus Deutschland bestimmt hatte, wurden bereits im Dezember rechtskräftig wegen Verstößen gegen das Arzneimittelgesetz sowie wegen grob fahrlässiger schwerer Körperverletzung zu je sechs Monaten bedingter Haft und zu teilbedingten Geldstrafen von 180 bzw. 120 Tagessätzen verurteilt. Mindestens sechs Pens soll der Angeklagte verkauft haben, weitere 219 habe er zur Weitergabe in seiner Praxis gehabt.

Urteil kommende Woche geplant
Am Montag war ein Gerichtsmediziner und fünf Zeugen geladen. Weitere Zeugen sollen am Dienstag und dem kommenden Montag aussagen. Am dritten Prozesstag soll auch ein Urteil fallen. Falls der Mediziner für schuldig befunden wird, drohen ihm bis zu fünf Jahre Haft.

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