Videos zeigen Ausmaß

Unwetter: Zivilschutzalarm für Tiroler Gemeinde

Tirol
30.06.2025 21:27

Dramatische Szenen spielten sich am späten Montagnachmittag bzw. Abend im Tiroler Gschnitztal ab. Im Zuge eines Unwetters gingen zahlreiche Muren ab, der Bereich hinter der Kirche von Gschnitz ist komplett vermurt. Auch das Stubaital ist massiv betroffen. Dort musste ein Campingplatz evakuiert werden.

„Aufgrund einer Unwetterzelle mit starkem Niederschlag in Gschnitz und Neustift im Stubaital kam es zu mehreren Murenabgängen und Hangrutschen“, informierte das Land Tirol „Von der Kirche im Tal hinein ist alles ein Murenhaufen“, schilderte der Gschnitzer Bürgermeister Andreas Pranger gegenüber der „Krone“. Ein Großeinsatz ist angelaufen, laut dem Ortschef soll es keine Verschütteten geben.

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Zivilschutzalarm ausgelöst
Unterdessen wurde – zum zweiten Mal seit Samstag in Tirol – für die Gemeinde Gschnitz AT-Alert und Zivilschutzalarm ausgelöst. Es herrscht laut Land Tirol Gefahr für Muren und Hangrutschungen. Es besteht die Gefahr von Überschwemmungen, hieß es. Die Warnung sollte sich bewahrheiten.

Die Talstraße wurde in Gschnitz im Bereich der Kirche verlegt.
Die Talstraße wurde in Gschnitz im Bereich der Kirche verlegt.(Bild: BFV Innsbruck-Land)

Menschen sollen in Häusern bleiben
Die Bevölkerung wurde aufgefordert, in den Häusern zu bleiben, Tiefgaragen und Keller nicht zu betreten und sich auch von den Dämmen der Fließgewässer fernzuhalten. „Wir beobachten die Situation genau und sind laufend im Kontakt mit den Einsatzorganisationen“, betont Elmar Rizzoli, Leiter des Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement des Landes.

Das Unwetter war laut Julian Pernsteiner vom Bezirksfeuerwehrverband Innsbruck-Land nach 18 Uhr im Gebirgszug zwischen dem Gschnitz- und dem Stubaital losgebrochen. Eine von insgesamt vier Muren ging auf einer Breite von rund 150 Metern zwischen dem Feuerwehrhaus und der Kirche in Gschnitz nieder und verlegte dort die Straße. Der Gschnitztalbach trat über die Ufer.

Ältere Menschen und Kinder ausgeflogen
„Wir versuchen gerade, im hinteren Tal ältere Menschen und Kinder zu evakuieren“, gab Bürgermeister Andreas Pranger ein Update. Schließlich wurden laut Land Tirol alle Personen von Mühlendorf, die evakuiert werden wollten, vom Polizeihubschrauber Libelle Tirol ausgeflogen. Das Freilichtmuseum „Mühlendorf“ wurde angeblich von einer Mure des Sandesbachs verwüstet. Die Bevölkerung in der Gemeinde Gschnitz wurde aufgerufen, sich in höhere Stockwerke zu begeben. 

Am Abend wurde auch mit sieben Baggern versucht, die von der Mure verlegte Talstraße wieder freizubekommen, hinter der Mure waren rund 150 Menschen noch eingeschlossen.

Campingplatz im Stubai evakuiert
In Neustift im Stubaital ist der hintere Talschluss ab dem Ortsteil Gasteig abgeschnitten. Zudem wurde der Campingplatz Volderau vorsorglich evakuiert und die Bewohner im Ortsteil Volderau werden angewiesen sich in den ersten Stock zu begeben.

Weitere Informationen werden laufend auf www.tirol.gv.at veröffentlicht. Die betroffene Bevölkerung wurde zusätzlich über das Bevölkerungswarnsystem AT-Alert informiert.

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