Brüssel, sehr einfallsreich, wenn es um das Aushecken von Ärgernissen für die Bürger der Union geht, hat es offensichtlich auf ältere Zielgruppen abgesehen. Da gibt es neuerdings den sicherheitsargumentierten Vorschlag, Führerscheinbesitzer ab 60 Jahren einer regelmäßigen Fahrtauglichkeitsüberprüfung zu unterziehen. Dass junge Lenker, die mit der Fahrprüfung erst die Berechtigung erwerben, fahren lernen zu dürfen, oft über ihre Verhältnisse unterwegs sind und nachweislich in mehr Unfälle verwickelt sind, wird dabei ausgeblendet. Auch die Tatsache, dass sich Personen aus Drittstaaten die Fahrberechtigung relativ problemlos nostrifizieren lassen können, bedarf einer tiefer gehenden Diskussion. Anstatt Menschen zu diskriminieren, die meist jahrzentelange Lenkerfahrung und oft mit Hunderttausenden gefahrenen Kilometern haben, sollte man sich andere Problemzonen ansehen.