In Brüssel

Wien präsentiert der EU Anti-Welpenhandel-Kampagne

Tierecke
11.11.2015 08:01
EU-weites Interesse erregt das umfassende Maßnahmenpaket der Stadt Wien im Kampf gegen den internationalen Welpenhandel: So präsentiert die Wiener Tierschutzombudsfrau Eva Persy am Donnerstag in Brüssel bei der großen Tierschutztagung über den Handel mit Hunden und Katzen zum einen die Studie von "Shifting Values" über den Internet-Heimtierhandel als auch die konkreten, jahrelangen und erfolgreichen Aktivitäten Wiens.

Tierschutzstadträtin Ulli Sima freut sich über das große EU-weite Interesse: "Wir sind als Stadt Wien seit Jahren aktiv, um das Tierleid zu stoppen. Unsere Maßnahmen wurden bereits von anderen Bundesländern als Vorbild herangezogen, nun gehen wir einen Schritt weiter und versuchen auf EU-Ebene Verbündete zu finden, um den Welpenhandel den Kampf anzusagen". Tierschutzombudsfrau Eva Persy ergänzt: "Der illegale Welpenhandel spielt sich in ganz Europa ab - um diesem Übel Herr zu werden, ist hier die grenzüberschreitende Zusammenarbeit besonders wichtig."

Breites Maßnahmenpaket in Wien
Das "Wiener Maßnahmenpaket" als Erfolgsmodell zur Bekämpfung des illegalen Welpenhandels umfasst die breite Information zum richtigen Tierkauf, das Screening der Heimtier-Inserate auf Online-Plattformen, einen strengen Vollzug und die Verfolgung von Straftätern, die enge Kooperation mit der Polizei und NGOs sowie die Kooperation zwischen den Veterinärbehörden innerhalb Österreichs. Bei Verdachtsfällen wird zudem Amtshilfe durch ausländische Behörden in Anspruch genommen.

Tierhandel im Internet verboten
Der illegale Welpenhandel verdient mit unfassbarem Tierleid ein Vermögen. Der Online-Handel mit Tieren stellt dabei ein besonders großes Problem dar: Bei Internet-Welpen-Inseraten durch private AnbieterInnen gibt es keine Kontrolle über die Herkunft der Tiere, die tatsächlich in vielen Fällen aus sogenannten "Hinterhofzuchten" (Hündinnen als "Gebärmaschinen", kein Auslauf, kein Tageslicht) aus Nachbarländern Österreichs stammen.

Welpen sind meistens schwer krank
Die Welpen werden unter dramatischen Bedingungen transportiert und verkauft - viele sterben bereits am Weg. Häufig sind die Welpen durch den Stress der Trennung und des Transports bereits latent psychisch und/oder physisch krank. Die Krankheiten brechen meist erst nach der Übernahme durch die neuen Halter aus, haben intensive tierärztliche Behandlungen zur Folge und können auch mit dem Tod der Welpen enden.

§ 8a Tierschutzgesetz beschränkt das öffentliche Feilbieten von Tieren auf autorisierte Gewerbebetriebe, behördlich registrierte Züchter und eingetragene Tierschutzvereine. Somit stellt diese Regelung eine wirksame Maßnahme gegen die geschilderten Zustände dar.

Tierschutzkonferenz in Brüssel am 12. November
Die Konferenz "Welfare of dogs and cats involved in commercial practices" findet am Donnerstag, den 12. November 2015 ganztägig in Brüssel statt. Zu den Vortragenden zählen unter anderen der Leiter der Tierschutzabteilung in der Europäischen Kommission, Andrea Gavinelli, Vertreter der aktuellen und der kommenden Ratspräsidentschaft sowie eine Reihe von Expertinnen und Experten aus den Mitgliedstaaten.

Mehr Infos unter www.tieranwalt.at.

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