Wie im Gulag
Deutscher Jugendlicher zur Strafe in Sibirien
Gemeinsam mit einem Betreuer solle sich der Bursche dort in einer "möglichst reiz- und konsumarmen Umgebung" bessern. Unter "reizarm" ist zu verstehen, dass es weit und breit weder Internet, Fernsehen oder sonstigen Luxus gibt. Viel mehr ist der Jugendliche laut Jugendamt in dem Dorf Sedelnikowo unter extremen Witterungsverhältnissen "weitgehend mit seiner täglichen Daseinsvorsorge beschäftigt". Dazu gehört auch, dass er sein Holz selbst hackt und bei eisigen Temperaturen täglich 2,5 Kilometer zu Fuß in die Schule geht. Außerdem musste er sich selbst ein Plumpsklo ausheben...
Es ginge nicht um Bestrafung, sondern um eine "erlebnispädagogische Maßnahme", behauptet das Jugendamt des Landkreises Gießen im deutschen Bundesland Hessen. Etwa die Hälfte der Zeit in Sibirien habe der Jugendliche bereits hinter sich.
Hessens Ministerpräsident Roland Kochs (CDU) Forderung nach einem härteren Umgang mit jugendlichen Gewalttätern hat in Deutschland bereits für hitzige Diskussionen gesorgt.
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