Freier Fall

Massiver Kursverfall bei heimischen Aktien

Österreich
16.01.2008 20:56
Seit Jahresbeginn ist der Wert von heimischen Aktien um etwa 8 bis 8,5 Milliarden Euro geschrumpft. Experten warnen jedoch, wegen des massiven Kursverfalls in Panik zu verfallen: Zum Verkaufen sei es ohnehin zu spät und alles deute auf ein Ende der Talfahrt hin.

Nachdem der ATX bereits am Dienstag um mehr als drei Prozent gefallen war, schlitterte der Wiener Leitindex am Mittwoch gar um mehr als vier Prozent in die Tiefe. Diese Werte stehen stellvertretend für die Entwicklungen der letzten Wochen. So sind etwa die Papiere von Andritz seit Jahresbeginn um mehr als 24 Prozent eingebrochen, voestalpine-Aktien rutschten um knapp 23 Prozent nach unten. Insgesamt hat die Wiener Börse seit Jahresbeginn 2008 mehr als 14 Prozent an Wert und somit zwischen 8,0 und 8,5 Mrd. Euro an Marktkapitalisierung verloren. Aber Experten sehen das Ende der Talfahrt bereits in Reichweite.

Kein Grund zur Panik
"Man muss das langfristig sehen, die Konjunktur und die Unternehmen laufen weiterhin gut", meint Alfred Reisenberger, Chef-Analyst der UniCredit (CA-IB). "Die Unternehmensbücher sind gut gefüllt, die fundamentalen Daten gut bis sehr gut zu werten", so Reisenberger. Als Erklärung für die massiven Kurseinbrüche führt er die Angst vor einem Überschwappen der US-Bankenkrise auf andere Branchen an. Die sich abschwächende US-Konjunktur habe allerdings kaum messbare Folgen, die stärkste Auswirkung sei das "Stimmungsproblem".

Auch Manfred Zourek, Fondsmanager bei der Erste Sparinvest, spricht von einer „Übertreibungsphase“. Nachdem die Liquidität am Wiener Markt im internationalen Vergleich relativ gering sei, würden entweder alle Anleger gleichzeitig kaufen oder verkaufen. Da die Wiener Börse verhältnismäßig klein ist, sei bei der vorherrschenden Ausverkaufsstimmung auch niemand da, der wieder aufkaufen würde, so Zourek.

Langfristig wieder Kurssteigerungen
"Man sollte jetzt die Nerven nicht wegwerfen", ist der Ratschlag des Sparinvest-Experten Zourek an die noch investierten Anleger. Den Mutigeren legt er bereits ein vorsichtiges Aufstocken ihres Portfolios nahe. Hierbei sei jedoch auf einen Einstieg über mehrere Zeitpunkte zu achten. UniCredit-Analyst Reisenberger rät den Investoren dazu, ihre Positionen vor allem zu halten. "Zum Verkaufen ist es bereits viel zu spät", lautet sein Tipp. Mit Zukäufen sollte man aber laut Reisenberger in jedem Fall vorsichtig sein. Als relativ sicher bezeichnete er defensive Werte, wie zum Beispiel Aktien der Post und des Flughafen Wien.

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