Tiefe Empörung

200 Peitschenhiebe für ein Vergewaltigungsopfer

Ausland
22.11.2007 15:13
Eine brutale Strafe für ein Vergewaltigungsopfer in Saudi-Arabien sorgt in den USA für Empörung. Die demokratische Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton forderte US-Präsident George W. Bush auf, gegen die geplante Bestrafung des Vergewaltigungsopfers mit 200 Peitschenhieben zu protestieren. „Ich appelliere an Präsident Bush, auf König Abdullah einzuwirken, damit das Urteil aufgehoben wird.“ Zugleich solle die saudische Justiz alle Vorwürfe gegen die Frau fallenlassen, sagte die ehemalige First Lady laut US-Medienberichten vom Donnerstag.

„Das Urteil ist ein Verbrechen.“ Die demokratische Kandidatin kritisierte, dass Bush bisher nicht gegen das Urteil vorgegangen sei. „Wenn ich Präsidentin bin, werde ich die Menschenrechte wieder zu einem Hauptpunkt der US-Politik machen“, sagte Clinton weiter. Auch andere demokratische Präsidentschaftsbewerber zeigten sich empört über das Urteil.

200 Peitschenhiebe und sechs Monate Haft
Die 19 Jahre alte Frau war in einem Berufungsverfahren in der saudischen Stadt Katif zu 200 Peitschenhieben und sechs Monaten Haft verurteilt worden - nachdem sie von sieben Männern sexuell missbraucht worden war. Ihr „Vergehen“: Als die Vergewaltiger sie im März 2006 verschleppten, habe sie mit einem Mann im Auto gesessen, der weder mit ihr verheiratet noch verwandt ist. Das ist in dem islamischen Königreich ein Straftatbestand.

Zuerst war sie „lediglich“ zu 90 Peitschenhieben verurteilt worden. In dem Berufungsverfahren wurden auch die Strafen für Vergewaltiger erhöht. Diese müssen nun für zwei bis neun Jahre ins Gefängnis. Auch zahlreiche Menschenrechtsorganisationen hätten gegen das Urteil protestiert.

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