Kreativpause
Hollywoods Drehbuchautoren treten in den Streik
Zuvor waren Verhandlungen der Drehbuchautoren mit dem Verband der Produzenten über höhere Beteiligungen gescheitert. Der Unterhaltungsindustrie drohen nun Einbußen in Höhe von Hunderten Millionen Dollar. Das Branchenmagazin „Daily Variety“ titelte in Anspielung auf einen Film von Regisseur Francis Ford Coppola „Apocalypse Now“.
Jay Leno und David Letterman vor Zwangspause
Die Kreativen verlangen höhere Beteiligungen an den DVD-Verkäufen von Fernsehserien sowie schnellere Bezahlung für Programme, die im Internet oder über Mobiltelefone verbreitet werden. Die Produzenten wiesen die Forderungen als nicht umsetzbar zurück. Analysten fürchten nun, dass die Fernsehprogramme der großen US-Sender völlig durcheinander kommen. TV-Stars wie David Letterman und Jay Leno, deren legendäre Sprüche vor allem von WGA-Autoren erdacht werden, könnten plötzlich im Regen stehen. Der Bürgermeister von Los Angeles rechnet bereits mit Verlusten von bis zu einer Milliarde Dollar.
Fronten sind verhärtet
Die Fronten sind verhärtet und der Ton ist scharf. „Jeder weiß, was eine DVD kostet und ein Autor bekommt vier bis fünf Cent je verkaufter DVD“, beklagte sich Drehbuchautor Bryce Zabel, ehemaliger Korrespondent des Nachrichtensenders CNN und Vorsitzender der Academy of Television Arts and Sciences.
Der Präsident des Produzentenverbands AMPTP, Nicholas Counter, äußerte sich „sehr enttäuscht“ über den Streik-Beschluss. Er warf der WGA vor, falsche Angaben gemacht zu haben und Lügen zu verbreiten. Schauspieler Tom Cruise äußerte die Hoffnung auf ein schnelles Ende des Tarifkonflikts. „Ich möchte eine Lösung, damit wir das weitermachen können, was wir alle wollen, und das ist Filme drehen“, sagte der Schauspieler dem Fernsehsender KTLA.
Die Auswirkungen auf die großen Hollywood-Studios dürften sich zunächst in Grenzen halten, da mehrere unter ihnen vorgesorgt haben. Nach Branchenberichten verfügen einige Großstudios über eine Reserve von fünf produzierten Filmen. Auch bei den Seifenopern reichen die abgedrehten Folgen bis zum Jahresende.
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