Brücke überfüllt

Fans bringen Brücken- Treppe zum Einsturz

Ausland
07.08.2006 14:15
Nächtliches Drama auf einer malerischen Gracht: Beim Einsturz einer Ufertreppe während eines Musikfestivals in der niederländischen Stadt Utrecht sind am späten Sonntagabend Dutzende Zuschauer verletzt worden. 14 Menschen mussten in ein Krankenhaus gebracht werden, drei von ihnen befanden sich nach offiziellen Angaben am Montag noch immer in einem kritischen Zustand.

So endete die fünfte "musikalische Bootsparade" auf der Oudegracht in Not und Verzweiflung. Nach Schätzungen waren mehr als 6.000 Fans zu dem Schlusskonzert der Gruppe "Zuco 103" gekommen, die auf einer schwimmenden Bühne mit südamerikanischen Rhythmen einheizte. Die Gracht war voll mit Booten und auch auf der Straße oberhalb des Kais wollten sich Tausende das Schau- und Hörspiel nicht entgehen lassen.

Viele drängten sich auf einer Treppe aus Holz und Stahl, die von der höher gelegenen Straße hinunter auf den Kai an der Gracht führt. "Es war rappelvoll auf der Treppe", sagte ein Augenzeuge den Reportern. "Viel zu voll", meinte ein anderer. "Kommt mit Picknickkorb und einer Flasche Rosé und sucht Euch ein Plätzchen. Oder steigt in ein Boot und folgt den Musikanten." So hatten die Veranstalter für das Freiluftkonzert in der lauen Sommernacht geworben. Überall wurde gesungen und getanzt - bis zu dem Unglück.

Treppe begrub Zuschauer unter sich
"Man hörte überhaupt keine Schreie, die Musik war zu laut", berichtete ein Mann schockiert. "Plötzlich sah man Leute, die Stopp-Signale machten. Dann hörte die Band auf zu spielen. Eine Minute später heulten die Sirenen der Rettungsfahrzeuge." Die Treppe war eingestürzt. Teile der Konstruktion fielen ins Wasser, schlugen auf Boote und begruben deren Insassen unter sich. Menschen wurden eingeklemmt oder stürzten ins Wasser. Taucher suchten sofort nach Ertrunkenen, jedoch wurde niemand als vermisst gemeldet.

Panik blieb glücklicherweise aus
Sogleich wurde vermutet, dass die Treppe dem Gewicht der tanzenden Zuschauer nicht standhalten konnte. Doch ob verantwortungslose Überfüllung, ein Konstruktionsfehler oder andere Ursachen das Unglück erklären können, muss erst noch untersucht werden. Retter und Helfer waren sehr schnell am Ort, und sie zollten ihrerseits dem Publikum Respekt: Es gab keinerlei Panik.

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