Messerstecherei

“Lehener Park” als Problemzone: Ein Toter!

Salzburg
23.09.2015 21:13
Herbststimmung im Lehener Park: Die knapp 200 Bäume verlieren erstes Laub. Die meisten Bänke und Spielgeräte bleiben bei dem Kälteeinbruch verwaist. Ein stiller Ort am Tag nach der Messerstecherei...

Dienstagabend kochte im Park wieder einmal viel Konfliktpotenzial hoch. Eine Gruppe von Afghanen und Türken geriet in Streit. Ein türkischstämmiger Salzburger (50) wurde schließlich mit mehreren Messerstichen so schwer verletzt, dass er am Mittwoch im Spital verstarb. Ein 17-Jähriger aus Afghanistan soll ihm die tödlichen Stiche versetzt haben. Der Jugendliche wurde bereits festgenommen. Während am Tag noch Mütter mit ihren Kindern oder die Stockschützen hierher kommen, verliert der Lehener Park am Abend seine Funktion als Erholungszone: "Es gibt sehr viele verschiedene Nutzergruppen", kennt auch Thomas Schuster vom Verein Spektrum den Zwiespalt. Der Spielebus wird hier regelmäßig gestürmt. Jugendliche treffen sich zum Basketball. Aber es fanden immer schon auch Obdachlose hier ihr Bankerl. Die Dichte an Bewohnern rund um den Park ist groß.

"Das Miteinander ist schwierig"
In ganz Lehen leben rund 15.000 Menschen. In den letzten Jahren kamen vermehrt neue Nachbarn mit Zuwanderungs-Geschichte dazu. Es prallen unterschiedliche Kulturen und Gewohnheiten aufeinander. Auch die Reinigungsfrauen klagten zuletzt vermehrt über Vorfälle bei den Toilettenanlagen. Sie seien von arabischstämmigen Männern bedroht worden. Es gebe Probleme, die Dienste dort zu besetzen. "Das Miteinander ist schwierig", meint auch VP-Stadtteilobmann Rainer Mrazek. Er findet aber, dass Lehen ungerechtfertigt einen so zweifelhaften Ruf habe: "Es gibt mehr als die beiden Brennpunkte Park und Ignaz-Harrer-Straße."

Ex-Gemeinderat Erwin Flatscher beobachtet die Entwicklung von Lehen seit vielen Jahren: "Der Park war immer schon ein problematisches Gebiet. Das hat sich nicht auffällig verstärkt." Und er erinnert sich: "Vor ein paar Jahren gab es schon einmal vermehrt Ängste. Man hat dann zusätzliche Lampen im Park angebracht." Sein Vorschlag: Eine Minigolf-Anlage könnte neues Leben auf die Grünflächen bringen. Das Team von Stadtgärten-Chef Christian Stadler hat auf dem 30.000 m2-Areal viel zu tun: "Natürlich gibt es auch Müll", so Stadler. Noch stärker belastet sei der Baron-Schwarz-Park in Schallmoos, der auch immer wieder von Flüchtlingen genutzt wird. Reinigungs-Trupps müssen zusätzliche Runden einschieben.

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