Flüchtlingskrise

Täglicher Krisenstab: Tirol rüstet für Andrang

Tirol
14.09.2015 17:15
Deutschland versucht die Grenzen dichtzumachen – doch die gigantische Flüchtlingswelle staute sich bisher noch nicht in Tirol. Trotzdem tagt nun täglich ein Krisenstab, die Einsatzkräfte bereiten sich auf die Unterbringung Hunderter Menschen in Notquartieren vor.

Derzeit herrscht noch Optimismus: "Wir haben die Situation in Griff. Wir sind für einen allfälligen Flüchtlingsstrom gerüstet. Bei Bedarf können wir rund 300 Notquartiere in Kufstein und Innsbruck zur Verfügung stellen. Diese Zahl können wir kurzfristig um 500 auf insgesamt 800 Notunterkünfte erhöhen", erklärt Landesamtsdirektor-Stellvertreter Dietmar Schennach, der bei der Krisenbesprechung der Einsatzkräfte dabei war.

Halle in Kufstein am Montag noch leer

In Innsbruck ist die Paschberghalle in Vorbereitung. Beim "Krone"-Lokalaugenschein in der Kufstein Arena waren die 210 Notbetten und 180 Sitzplätze zum Essen noch verwaist. Die Halle steht nur bis morgen für Flüchtlinge zur Verfügung. Dann dürfte es – wie im Juni im Vorfeld des G7-Gipfels – wieder Großzelte auf einem Parkplatz in Bahnhofsnähe geben. Am Grenzübergang Kiefersfelden herrschte gestern "freie Fahrt", Kontrollen können aber jederzeit starten.

Umweg durch Tirol?

Landespolizeikommandant Helmut Tomac erwartet auf der Brennerroute keinen dramatischen Anstieg der Flüchtlingszahlen. Denn diese Route werde vor allem von Migranten aus dem nordafrikanischen Raum (und nicht aus Syrien) genutzt. Allerdings könne man nicht ausschließen, dass sich die Wege weiter nach Westen verschieben, wenn in Ungarn der Grenzzaun völlig geschlossen sein wird.

347 Flüchtlinge, aber nur fünf Asylanträge

Insgesamt wurden in der vergangenen Woche 347 Flüchtlinge in Tirol aufgegriffen, davon 306 in verschiedenen Zügen und 41 auf der Straße. Nur fünf der Aufgegriffenen stellten einen Asylantrag. Alle anderen landen in der Anhaltestelle Plon, von wo sie rasch mit Bussen zurück zum Brenner gebracht werden.

LH Platter begrüßt Grenzkontrollen in Österreich

LH Günther Platter befürwortet die Entscheidung der Bundesregierung, wegen der Flüchtlingssituation verstärkte Grenzkontrollen durchzuführen. "Kriegsflüchtlinge können sich auf unsere Unterstützung und Hilfe verlassen, aber wir dürfen auch nicht zulassen, dass unsere Kapazitäten zur Unterbringung und Versorgung überfordert werden", hieß es in einer Stellungnahme.

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