Kontrollamt prüfte

ASV-Vorstand griff in Vereinskasse

Salzburg
09.09.2015 20:32
Nach dem Skandal um die ASKÖ steht der Prozess gegen drei frühere Funktionäre unmittelbar bevor - und schon ermittelt der Staatsanwalt gegen den nächsten Verein. Im ASV Itzling ließ sich der Ex-Vize im Privathaus Zaun und Tor auf Vereinskosten bauen. Vom ASV-Konto wurden sechsstellige Geldbeträge behoben.

Kontrollamts-Chef Max Tischler fackelte nicht lange: Sobald die Prüfer den Rohbericht über den ASV Itzling fertig hatten, schaltete er die Staatsanwaltschaft ein. Was nicht erstaunt bei den argen Missständen im "„Schwesterverein" der ASKÖ:

-) Ein Konto bei der Volksbank Gnigl wurde außerhalb der Vereinsbuchhaltung des ASV Itzling geführt.
-) Präsident und Vize behoben von zwei Konten insgesamt 425.014 Euro - für die Verwendung und den Empfänger gibt es keine Belege.
-) Vom Sportministerium kamen 2009 genau 180.000 Euro - zweckgebunden "für den Ausbau und die Sanierung der Sportanlagen". Der Präsident und der Vize behoben in einem Monat satte 157.000 Euro - die "zweckrichtige Verwendung dieser Gelder" konnte der Verein nicht bestätigen.
-) Der Vizepräsident machte zweimal Goldbarren (!) aus einem Depot zu Geld und zahlte den Erlös am ASV-Konto bei der Sparkasse ein.
-) Der ASV überwies laufend Geldbeträge an Mitglieder des Vorstands.
-) Über das ASV-Konto liefen auch die Leasingraten und Versicherungsprämien für ein Wohnmobil.
-)An ein Autohaus in OÖ zahlte der Verein 1379,84 Euro als Rechnung für einen VW Touareg – so ein Auto hatte der ASV aber nie.
-) Im Privathaus des Vizepräsidenten wurde ein Zaun um 7700 Euro errichtet - die Rechnung wurde vom ASV-Konto bei der Volksbank in Gnigl bezahlt. Ob auch eine Toranlage um 4743 Euro im Privathaus mit Vereinsgeld eingerichtet wurde, ließ sich bisher nicht genau klären.

Subventionen seit 2012 gestoppt
Diese Vorwürfe erklären auch, warum sich der ASV jahrelang gegen die Prüfung wehrte und Unterlagen nicht hergeben wollte - die Stadt stoppte deshalb im Auftrag von Bürgermeister Heinz Schaden schon 2012 sämtliche Subventionen. Schwierig ist die Lage für den neuen ASV-Vorstand um Manfred Witschko: Er hat mit den Machenschaften nichts zu tun, verlangt volle Aufklärung - muss aber das schwere Erbe aufarbeiten.

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