Open-World-Game

“Mad Max”: Die Wüste bebt

Spiele
07.09.2015 12:02
Frau und Kind sind tot, der Wagen nur noch Schrott. Mad Max kennt darauf im gleichnamigen Open-World-Game von Warner Bros. Interactive nur eine Antwort: Rache. Der Auftakt zu einer einfach gestrickten, aber durchaus spaßigen Verwüstungs-Tour durch die Wüste.

Mit kaum mehr als seinen Kleidern am Leib überlebt Max den Überfall einiger durchgeknallter "War Boys", die im Dienste des Oberschurken Scabrous Scrotus stehen. Hilfe in der Not wird ihm in Gestalt eines nicht minder verrückten buckeligen Mechanikers namens Chumbucket zuteil, der in Max mehr sieht als bloß einen gewöhnlichen Mann und ihn daher fortan bei dessen persönlicher Vendetta unterstützt.

Der Weg zur Rache ist allerdings sandig und schwer. Zunächst gilt es, den neuen fahrbaren Untersatz, den Magnum Opus, von einem nackten Chassis in ein hochgerüstetes Kriegsgerät zu verwandeln. Nützliche Extras wie unter anderem eine Harpune, ein Rammbock, ein Snipergewehr oder seitliche Flammenwerfer lassen sich allerdings nur mittels Schrott "finanzieren" - und der wiederum liegt im Feindesgebiet verstreut, wo plündernde Banden ihr Unwesen treiben.

Max Aufgabe ist es daher, ihren Einfluss Stück für Stück zurückzudrängen und die öden Landstriche einen nach dem anderen zurückzuerobern. Das allerdings ist leichter gesagt als getan, verfügen die zum Teil labyrinthartigen Festungen, in denen sich die Feinde verschanzt halten, doch über ausgeklügelte Verteidigungsanlagen, die es entweder zunächst auszuschalten oder strategisch klug zu umgehen gilt - Tipps aus der lokalen Bevölkerung können dabei hilfreich sein.

Erst einmal drinnen, ist Max auf sich gestellt. Da Munition vergleichsweise spärlich gesät ist und auch der beste Prügel irgendwann verschleißt, bleiben ihm in der Regel nur seine Fäuste, um sich gegen die zahlenmäßig stets überlegenen Gegner zu behaupten. Gefragt sind dabei vor allem schnelle Reflexe, um den Angriffen auszuweichen und diese zu kontern. Je besser das Timing und die Schläge sitzen, umso schneller schlägt sich Max in Rage und entfesselt so zusätzliche Kraftreserven.

Ähnlich seinem Auto, lassen sich schließlich auch Max' Waffen und Rüstungen, sprich: seine Lederjacke, aufrüsten. Gewonnene Erfahrungspunkte hingegen dienen der Freischaltung besonderer Fertigkeiten, die es Max beispielsweise erlauben, sich schneller in den sogenannten Wut-Modus zu prügeln oder mehr Energie aus den kaum vorhandenen Wasser-, Nahrungs- oder auch Treibstoffressourcen im Spiel zu ziehen. Denn sowohl Max als auch sein Auto müssen regelmäßig nachtanken.

Zu tun gibt es also reichlich. Neben den Fort-Eroberungen warten Sammelgegenstände, das eine oder andere Rennen sowie die optionalen Ödlandmissionen, die Max bei erfolgreicher Absolvierung mit für den Ausbau seiner Basis benötigten Ressourcen versorgen. Wer möchte, kann aber auch speziellen Konvois hinterherjagen, um besondere Relikte zu bergen, oder mittels der von Chumbucket bedienten Harpune die sogenannten Vogelscheuchen sowie mit Scharfschützen besetzte Wachtürme aus ihrer Verankerung reißen und dem Erdboden gleichmachen, was wiederum den Feindeseinfluss im entsprechendem Gebiet verringert.

Wie man bei all dem vorgeht, also ob aggressiv oder eher vornehm zurückhaltend, bleibt dem Spieler überlassen. Viele Missionen erlauben unterschiedliche Herangehensweisen zur Lösung des Problems. Wer beispielsweise dem Feind ein Auto klaut und dieses seinem Fuhrpark hinzufügt, kann sich fortan unbemerkt fortbewegen und so leichter in die gegnerischen Stellungen eindringen.

Derart getarnt, kann man aber auch einfach mal den Blick über die nur vermeintlich karge Landschaft schweifen lassen und sich an ihren vielen kleinen Details erfreuen. Dynamische Tag- und Nacht- sowie Wetterwechsel, darunter Sandstürme, sorgen für zusätzliche Abwechslung in der gigantischen Spielwelt und erfreuen das Auge ebenso wie die beeindruckenden Explosionen und Partikeleffekte.

Fazit: Ihr Geschick für Open-World-Games haben die Entwickler der Avalanche Studios mit der "Just Cause"-Serie bereits unter Beweis gestellt. Mit "Mad Max" präsentieren die Schweden ein im Vergleich dazu nun zwar in vielerlei Hinsicht reduziertes, aber deswegen nicht weniger spaßiges Spektakel, dessen Mix aus Prügelkost und Racer mit Rollenspielelementen für wenn auch nicht tiefgreifende, so doch zumindest kurzweilige Unterhaltung sorgt.

Plattform: PS4 (getestet), Xbox One, PC
Publisher: Warner Bros. Interactive
krone.at-Wertung: 8/10

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