Zu ihren Beweggründen schweigt die Verdächtige weiterhin - auch gegenüber dem Haft- und Rechtsschutzrichter. Die Frau befindet sich laut ihrer Rechtsanwältin auf der Krankenstation der Justizanstalt Josefstadt und sei in einer "psychischen Ausnahmesituation".
Mietrückstand von 2.500 Euro
Laut Darstellung der Juristin soll sich die Tat aufgrund der finanziellen Notlage der Familie ereignet haben. Die Frau habe Depressionen gehabt, diese aber nicht ordentlich behandeln lassen, berichtete Wagner. Sie sei deswegen lediglich beim praktischen Arzt gewesen und habe ihre finanziellen Probleme verdrängt. Der längerfristige Mietrückstand soll laut Wagner etwa 2.500 Euro betragen haben.
Am Tag der Tat hätte die Delogierung der Familie stattfinden sollen. Der Vater war nicht zu Hause, die Mutter befand sich mit dem 13-jährigen Sohn und mit der vierjährigen Tochter alleine in der Wohnung. Mitarbeiter von Wiener Wohnen sollen der Frau zwei leere Kartons vorbeigebracht haben, in die sie ihre Sachen packen sollte. Sie gaben der 38-Jährigen Zeit dafür und gingen weiter zu einem anderen Termin. In dieser Zeit kam es laut Wagner zu der "Kurzschlusshandlung".
Tochter war "Wunschkind"
Die Frau könne sich ihre Tat bisher selbst nicht erklären. Sobald sie ihre Augen schließe, höre sie ihre Tochter schreien, so Wagner. Die Tochter sei ein "Wunschkind" gewesen, das Motiv der Frau sei daher "überhaupt nicht nachvollziehbar". Nachbarn der Familie hätten sogar einen sehr liebevollen Umgang der Mutter mit ihrer Tochter bemerkt, sie habe das Mädchen geliebt, berichtete Wagner.
Ein Gutachten zur psychischen Verfassung der Frau zum Tatzeitpunkt soll nun klären, ob sie zurechnungsfähig war oder nicht. In 14 Tagen wird die U-Haft formal erneut überprüft.
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