Finger im Spiel?

Chirac gerät ins Blickfeld der Verleumdungsaffäre

Ausland
04.05.2006 10:19
In der Verleumdungsaffäre um den französischen Premierminister Villepin rückt Präsident Chirac nun immer mehr ins Blickfeld. Chirac soll laut Medienberichten über Villepin den Auftrag gegeben haben, wegen möglicher Geheimkonten des Innenministers Sarkozy zu ermitteln. Oppositionsführer Hollande rief Chirac am Donnerstag auf, "seine Rolle" in der Affäre darzulegen.

"Er kann nicht stumm bleiben. Er ist der Garant unserer Institutionen, und die funktionieren nicht", sagte Hollande. "Die ganze Regierung muss gehen", forderte der Sozialistenchef in einem Zeitungsinterview. "Jacques Chirac muss eine neue Mannschaft aufstellen." Eine Parlamentsauflösung oder eine vorgezogene Präsidentenwahl lehnte Hollande ab.

Französische Mehrheit löst Neuwahlen
Nach einer Umfrage des Instituts CSA sind 46 Prozent der Franzosen für den Verbleib Villepins in der Regierung, und 66 Prozent lehnen Neuwahlen ab. Die komplizierte Affäre erscheint vielen Bürgern undurchsichtig. 43 Prozent schätzen sie zwar als schwerwiegend ein, doch 37 Prozent haben dazu noch keine Meinung.

In der Affäre hatte ein Verleumder Sarkozy Schwarzgeldgeschäfte über das Luxemburger Finanzhaus Clearstream angedichtet. Villepin hatte angeblich im Auftrag von Chirac den Geheimdienstgeneral Rondot mit Ermittlungen beauftragt, um Sarkozy zu schaden. Villepin bestreitet dies.

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