Zahl gestiegen

Ablenkung forderte 111 Vekehrstote im Jahr 2014

Österreich
24.06.2015 12:16
"Ablenkung ist jenes Risiko, das im Straßenverkehr am häufigsten unterschätzt wird", weiß UNIQA-Vorstandsdirektor Robert Wasner. 38 Prozent der Verkehrsunfälle im Jahr 2014 hatten Ablenkung als Ursache. Der Versicherungsverband Österreich (VVO) und das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) haben sich am Mittwoch bei einem Pressegespräch diesem Thema gewidmet.

Je nach Art der Verkehrsteilnahme variieren die Auslöser der Unachtsamkeit: Während für Fußgänger "Musik hören", "in Gedanken sein" und "Telefonieren" an erster Stelle der Ablenkungsgefahren steht, zählen für Motorradfahrer "Insekten auf dem Visier" und "die Bedienung des Navigationssystems" zu den gefährlichsten.

"Viele von uns denken, dass wir locker mehrere Tätigkeiten gleichzeitig verrichten können. Doch diese Annahme ist ein Trugschluss", warnte KFV-Direktor Othmar Thann. Ein Fehler, der tödliche Folgen haben kann, wie die Zahlen aus dem Vorjahr zeigen: 111 Personen starben 2014, weil sie abgelenkt waren - damit stieg die Zahl der dadurch getöteten Verkehrsteilnehmer um 27 Prozent gegenüber dem Jahr 2013 an, in dem 87 Menschen tödlich verunglückt sind.

Handy-Lenker ohne Freisprechanlage besonders gefährdet
Besonders gefährdet sind Handy-Lenker ohne Freisprechanlage, die ein fünfmal höheres Unfallrisiko als Nicht-Telefonierer haben. "Telefonierende Fahrer begehen um 40 Prozent mehr Fahrfehler und ein SMS-schreibender Lenker benötigt bis zu fünf Sekunden, um auf Gefahren zu reagieren", erklärte Thann. Und dennoch führen Österreichs Autofahrer täglich rund 900.000 Telefonate ohne Freisprecheinrichtung und verschicken rund 200.000 SMS pro Tag aus dem Auto. Dabei ist laut einer aktuellen KFV-Studie der Wissensstand durchaus vorhanden: So sehen 83 Prozent der österreichischen Autofahrer das Telefonieren und 96 Prozent das Schreiben von SMS als eindeutige Ablenkung vom Geschehen auf der Straße.

Auch bei den Fußgängern und Radfahrern zeigt der Trend zur Ablenkung stark nach oben, berichtete das KFV: Eine im April und Mai 2015 durchgeführte Beobachtung von mehr als 2.500 Fußgängern habe zeigt, dass 29 Prozent beim Queren von Straßen erkennbar abgelenkt sind - mit deutlichen Auswirkungen auf die eigene Sicherheit.

Interaktive Online-Plattform zeigt Risiken auf
Um das Bewusstsein der Verkehrsteilnehmer zu schärfen, hat das KFV eine interaktive Online-Plattform entwickelt. Unter www.ab-gelenkt.at sind die Folgen und Risiken von Ablenkung im Straßenverkehr virtuell anhand von Filmen zu erleben.

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