Der Ex-Kanzler gab sich in seiner Rede als glühender Europäer. Bei all den Problemen handle es sich bei Europa um "ein unglaubliches Erfolgsmodell". Er zeigte sich verärgert, dass dies "nicht erzählt" wird. "Gute Nachbarschaft ist der Schlüssel für Frieden", sagte er auf Englisch und freute sich über die Gäste aus den Nachbarstaaten. Österreich solle "groß denken", angesichts der politischen Herausforderungen in der Welt könne man "nicht neutral bleiben". Das Gleiche gelte beim Leid der Flüchtlinge: "Das kann uns nicht kaltlassen, da braucht es Solidarität." Auch verdiene in dieser Thematik Innenministerin Johanna Mikl-Leitner "jede Unterstützung", so der frühere Bundeskanzler.
Der heutige Parteiobmann Reinhold Mitterlehner bezeichnete Schüssel als "Homo Politicus", der unter anderem 18 Jahre lang Regierungsmitglied und zwölf Jahre ÖVP-Chef war - "die schwierigste" Funktion, wie Mitterlehner sagte. Schüssel sei in einer "Zeit des Schuldenmachens" unter Bruno Kreisky politisch geprägt worden, so Mitterlehner. Der Vizekanzler hob auch die Feierlocation Schönbrunn als ein gelungenes Beispiel für die von Schüssel eingeleiteten Privatisierungen hervor.
Merkel konnte wegen Euro-Gipfel nicht kommen
In Vertretung der geladenen deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, die am Sondergipfel zu Griechenland in Brüssel teilnahm, kam der CDU-Fraktionschef Volker Kauder. Dieser appellierte, in dieser schwierigen Zeit in Europa "zusammenzustehen", denn die "Werte- und Schicksalsgemeinschaft" habe keine zweite Chance. Über den Jubilar hielt er fest, Schüssel treibe der Wille, Verantwortung zu übernehmen, sowie die ungezügelte Freude am Gestalten. Außerdem attestierte er ihm einen "nicht aufhörenden Optimismus" für Europa.
Durch den Abend führte überraschend die Schauspielerin und Intendantin Nina Blum, Schüssels Tochter. Rund 650 Gäste fanden sich laut Parteiangaben in der Orangerie ein. Unter ihnen waren etwa die Landesparteichefs Erwin Pröll und Günther Platter, Regierungsmitglieder, Abgeordnete, Gemeindebundpräsident Helmut Mödlhammer, die ehemalige Vizekanzlerin Susanne Riess, Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl oder die Bezirksvorsteherin der Inneren Stadt, Ursula Stenzl. Auch Vertreter aus den Nachbarstaaten waren gekommen.
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