Für Rekonvaleszente

WKO und AK drängen auf “Teilzeit-Krankenstand”

Österreich
07.02.2015 15:08
Gesund oder krank, arbeitsfähig oder nicht - derzeit sieht die heimische Rechtslage für Arbeitnehmer nur diese beiden Möglichkeiten vor. Das könnte sich für von chronischen oder schweren Krankheiten betroffene Menschen bald ändern: Ein sozialpartnerschaftlicher Vorstoß sieht einen "Teilzeit-Krankenstand" mit einer Wochenarbeitszeit von 20 Stunden vor, wie Ö1 am Samstag berichtete.

Neben dem verringerten Arbeitspensum könnten auch gewisse Tätigkeiten - zum Beispiel schweres Heben - ausgeschlossen werden, wenn man während einer Rehabilitation weiterarbeitet oder nach einer schweren Erkrankung wieder in den Job einsteigt, erklärt Martin Gleitsmann von der Wirtschaftskammer. Jedenfalls müsse Rücksicht auf die Gegebenheiten im Betrieb genommen werden, um sowohl der Firma als auch dem Arbeitnehmer zu helfen.

Gleitsmann schwebt ein "Schon-Arbeitsplatz" vor. Die Vorteile aus seiner Sicht: "Sehr lange aus dem Betriebsumfeld auszuscheiden heißt auch, dass man sehr oft den Anschluss verliert. In vielen Fällen ist dann auch der Arbeitsplatz gefährdet."

Arbeiterkammer für "Wiedereingliederungsgeld"
Die Arbeiterkammer unterstützt das Modell. Laut dem AK-Experten Helmut Ivanschitz soll ein rekonvaleszenter Arbeitnehmer die Möglichkeit zur Teilzeitbeschäftigung bekommen, bis er wieder die volle Leistungsfähigkeit erreicht. In dieser Zeit solle ein "Wiedereingliederungsgeld" fließen, das möglichst nahe am Einkommen vor der Krankheit liegt.

Die Voraussetzungen, unter denen eine leichtere Tätigkeit zugewiesen werden kann, werden von den Sozialpartnern noch verhandelt. Geplant ist eine Begleitung durch einen Arzt der Gebietskrankenkasse, der eine Zustimmung erteilen soll. Ein Zwang soll dabei weder für den Dienstgeber noch für den Dienstnehmer entstehen - beide Seiten sollen über eine Wiedereingliederung in den Arbeitsplatz frei entscheiden.

Einigung noch vor dem Sommer?
Wirtschafts- und Arbeiterkammer betonten am Samstag, in den Verhandlungen schon recht weit zu sein. Eine Einigung sei noch im ersten Halbjahr in Sicht.

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