Die EU-Kommission stellt am Mittwoch ihren Fortschrittsbericht vor, in dem die Lage in den Beitrittskandidaten-Ländern beurteilt wird. Österreichs Außenpolitik setzt sich seit Längerem klar für den Beitritt der Westbalkanstaaten ein. Dies dürfte auch Außenminister Sebastian Kurz seinen serbischen Gesprächspartnern bei einem Besuch am Mittwoch in Belgrad erneut versichern.
Vier Fünftel gegen Türkei-Beitritt
Die Meinung der Österreicher zur Aufnahme neuer Mitgliedsländer ist allerdings in den vergangenen fünf Jahren anhaltend negativ, heißt es seitens der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik, welche die Umfrage durchgeführt hat. Das betreffe den Balkan und die Türkei. Gegen einen Beitritt Bosniens sind 55 Prozent der Befragten - bei nur einem Viertel Zustimmung.
Ähnlich wenige Österreicher - 27 Prozent - wollen Serbien in der EU sehen. Sehr ähnlich sind die Zahlen für Mazedonien und Montenegro. Je mehr als 60 Prozent der Befragten lehnen einen Beitritt Albaniens und des Kosovo ab. Und vier Fünftel halten die Türkei für ungeeignet für einen Beitritt.
Mehrheit für Beitritt Islands
Einzige Ausnahme ist Island - hier sprechen sich 57 Prozent der rund 500 befragten Wahlberechtigten für einen Beitritt aus. Allerdings hat der nordische Inselstaat zuletzt seinen Beitrittsprozess auf Eis gelegt.
Erweiterungen sind ohnedies momentan nicht auf der Agenda der EU: Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat angekündigt, in den kommenden fünf Jahren keine neuen Staaten in die EU aufzunehmen.
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