Verleihung an Machado

Assange zeigte Komitee für Friedensnobelpreis an

Außenpolitik
18.12.2025 19:57

WikiLeaks-Gründer Julian Assange hat die Nobel-Stiftung wegen der Verleihung des Friedensnobelpreises an die venezolanische Oppositionspolitikerin María Corina Machado in Schweden angezeigt. Deren Unterstützung für das Vorgehen von US-Präsident Donald Trump in Venezuela widerspreche dem Testament von Alfred Nobel, heißt es in der von WikiLeaks veröffentlichten Strafanzeige. 

Machado wurde vom Nobel-Komitee wegen ihres Einsatzes für einen „friedlichen Übergang von der Diktatur zur Demokratie“ in ihrem Heimatland mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Sie widmete ihre Auszeichnung dem US-Präsidenten, der seit August Kriegsschiffe und Kampfjets in die Karibik entsandt hat – nach offiziellen Angaben, um gegen den Drogenhandel zu kämpfen. Bei Angriffen auf Boote angeblicher Drogenschmuggler wurden Dutzende Menschen getötet.

„Erleichterung von Kriegsverbrechen“
Assange zufolge stellt der diesjährige Friedensnobelpreis nach schwedischem Recht einen „Missbrauch öffentlicher Gelder und eine Erleichterung von Kriegsverbrechen“ dar. Der Machado zugesprochene Scheck über elf Millionen Kronen (rund eine Million Euro) solle „eingefroren“ werden, forderte er.

Maria Machado hatte ihren Friedensnobelpreis Donald Trump gewidmet. Sie war mit Edmundo ...
Maria Machado hatte ihren Friedensnobelpreis Donald Trump gewidmet. Sie war mit Edmundo González bei der Präsidentschaftswahl angetreten, offiziell hatte jedoch Nicolás Maduro die Wahl gewonnen. Beobachter sprechen allerdings von Wahlmanipulation. Seither ist Machado immer wieder Repressalien ausgesetzt gewesen, wurde unter anderem verhaftet.(Bild: AP/Matias Delacroix)

Schwedische Polizei bestätigte Eingang der Anzeige
Der Friedensnobelpreis wird vom Nobel-Komitee in Oslo verliehen, Assange geht jedoch davon aus, dass die Nobel-Stiftung in Stockholm die finanzielle Verantwortung übernehmen muss. Die schwedische Polizei bestätigte der Nachrichtenagentur AFP den Eingang der Strafanzeige, die auch der Behörde zur Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität vorgelegt worden sei. Diese bestätigte ebenfalls den Eingang, erklärte aber, sie sei nicht zuständig.

  Assange beschuldigt 30 Verantwortliche mit Verbindungen zur Nobel-Stiftung, aus „einem Instrument des Friedens ein Instrument des Krieges“ gemacht zu haben.

  Laut dem Testament des Stifters Alfred Nobel aus dem Jahr 1895 soll der Friedensnobelpreis an denjenigen vergeben werden, „der am meisten oder am besten auf die Verbrüderung der Völker und die Abschaffung oder Verminderung stehender Heere sowie das Abhalten oder die Förderung von Friedenskongressen hingewirkt“ und damit „im vergangenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen erbracht“ hat.

„Gelder für Aggression und Verbrechen“
Dem Wikileaks-Gründer zufolge besteht ein „Risiko“, dass die Gelder der Nobel-Stiftung nicht für gemeinnützige Zwecke verwendet werden, sondern „um Aggression, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen zu begünstigen“.

  Assange war 2024 aus britischer Haft entlassen worden und in seine Heimat Australien zurückgekehrt. Er hatte sich mit der US-Justiz, die seine Auslieferung verlangte, auf einen Deal geeinigt: Assange bekannte sich der Weitergabe von Militärgeheimnissen schuldig und wurde zu einer Haftstrafe verurteilt, die er bereits abgesessen hatte.

Im Jahr 2012 hatte er sich in London in die Botschaft von Ecuador geflüchtet, um seiner Auslieferung nach Schweden zu entgehen, wo er wegen Vergewaltigung angeklagt war. Das Verfahren wurde später eingestellt.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt