Eine kuriose Streiterei wegen des Donaupark-Papstkreuzes ist zwischen der ÖVP und den NEOS aus der Donaustadt in Wien entbrannt. Die NEOS fordern aufgrund des großen christlichen Symbols zusätzliche Gedenktafeln zu diversen Märtyrern. Ein „boshafter Akt“ der NEOS gegen das christliche Erbe, meint dagegen die ÖVP.
Seit 1983 ragt im Donaupark ein stählernes Kreuz in den Himmel – das Papstkreuz. Errichtet wurde das 40 Meter hohe und 56 Tonnen schwere Ungetüm anlässlich der wohl größten Menschenansammlung, die es in der Nachkriegszeit gegeben hat. Papst Johannes Paul II. kam zu Besuch und predigte dort am 11. September 1983 vor bis zu 350.000 Menschen. Den einen gefällt es, den anderen nicht so – wie so oft Geschmackssache.
„Hexen“ und Opfer der Inquisition im Donaupark?
Nun brachten die NEOS Donaustadt in der Sitzung der Bezirksvertretung aber einen Antrag ein, das Kreuz zu „kontextualisieren“. Man stört sich offenbar an dem „so dominanten Glaubenszeichen“ – dies benötige eine historische und gesellschaftliche Einordnung. Geht es nach den NEOS, sollen Gedenktafeln mit Inschriften für Anna Göldi (1782 wegen Hexerei hingerichtet), Hypatia von Alexandria (von religiösem Mob ermordet) und Giordano Bruno (Opfer der Inquisition) in unmittelbarer Nähe errichtet werden.
Ein Zusammenhang mit den Personen erschließt sich nicht. Die NEOS scheinen einen boshaften Akt gegen das christliche Erbe Österreichs setzen zu wollen.
Schwere Attacken der ÖVP Donaustadt
Zusammenhang für ÖVP nicht erkennbar
Für die ÖVP ein Affront: Offenbar sei kein Platz mehr für christliche Symbole, heißt es zur „Krone“. Einen direkten Zusammenhang zwischen dem Papstbesuch und den vorgeschlagenen Personen könne man beim besten Willen nicht erkennen. Man sehe dagegen einen „boshaften Akt gegen das christliche Erbe Österreichs“, den die NEOS setzen wollten, heißt es. Der Antrag der NEOS wurde dennoch der Kulturkommission zugewiesen – mit offenem Ende.
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