„Krone“-Kommentar

Glücksspielmonopol ist ein Auslaufmodell

Kolumnen
06.12.2025 05:00

Die Regierung bastelt an einem neuen Glücksspielgesetz. Demnächst laufen die alle 15 Jahre vergebenen Konzessionen aus. Der Staat will dies nutzen, das in die Jahre gekommene Gesetz zu überarbeiten. So weit, so sinnvoll.

Finanzminister Markus Marterbauer hat nun einen ersten Entwurf, über den die „Krone“ als erstes Medium berichtete, vorgelegt. Neben dem Spielerschutz, der angeblich gestärkt werden soll, überrascht der SPÖ-Politiker damit, dass er das staatliche Anbietermonopol beibehalten will. Das ist in mehrfacher Hinsicht überraschend.

Einerseits sollte Marterbauer angesichts des Defizits an hohen Steuererlösen interessiert sein. Bei einem Monopol bleiben die Einnahmen niedriger, da viele weiterhin im Schwarzmarkt spielen und diese Anbieter keine Steuern abführen. In einem liberalisierten, aber strikt regulierten Markt verbessert sich zudem der Spielerschutz, denn alle zugelassenen Anbieter stehen stärker in der Pflicht, entsprechende Vorgaben einzuhalten. Nur das Blockieren ausländischer Webseiten beim Online-Zocken hilft wenig, es kann leicht umgangen werden.

Bis auf Finnland haben daher alle EU-Staaten ihre Märkte liberalisiert und auf regulierte Lizenzmodelle umgestellt. Und auch Finnland hat schon Pläne für eine Marktöffnung. Warum der Finanzminister am Monopol in einem für die Daseinsvorsorge unwichtigen Bereich festhalten will, ist unklar. Sollte dies so kommen (es braucht eine Mehrheit im Parlament), sind jedenfalls die in tschechischer Hand befindlichen Casinos Austria inklusive ihrer Lotterien-Tochter die großen Profiteure.

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