Meine Schule ist dabei. Und auch meine ehemalige Schule wurde ausgewählt. Nur einen Tag nach der medialen Ankündigung des Bildungsministers schrieb eine Lehrerfreundin in unserer WhatsApp-Gruppe: „Hurra, wir sind Chancenbonus!“ Zwei andere reagierten verärgert: „Was ist mit uns? Wir sind genauso Brennpunkt!“ Stimmt. Sie hätten ebenso zusätzliche Ressourcen verdient.
Diese sollen unter dem Stichwort „Chancenbonus“ nämlich ab dem Schuljahr 2026/27 an Schulen in einem niedrigen sozioökonomischen Umfeld verteilt werden.
Nun stehen wir Lehrer nicht gerade im Ruf, unkritisch gegenüber neuen Projekten des Bildungsministeriums zu sein. Zum Beispiel dachten wir uns: Das hatten wir doch erst mit dem Projekt 100 Schulen, 1000 Chancen! Aber wir haben auch Ideen, wie wir mehr Ressourcen am besten einsetzen könnten: Weniger Schüler mit zwei Lehrern wäre sinnvoller, als zusätzlich Geld auszuschütten. Wir brauchen Sozialarbeiter, aber auch ausgebildete Sport- oder Musiklehrer für den Nachmittag. Warum nicht regelmäßig Outdoortage samt Trainern damit finanzieren? Wir hatten noch viel mehr Ideen, wie man den Chancenbonus nützen könnte.
Minister Wiederkehr hat jedenfalls erkannt, dass an Österreichs Brennpunktschulen großer Handlungsbedarf besteht. Das ist erfreulich. Nun wird es darauf ankommen, wie autonom Schulen diese zusätzlichen Ressourcen auswählen dürfen und ob sie geeignetes Personal dafür bekommen.
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