Im EU-Vergleich

Österreich hat dritthöchste Teilzeitquote

Wirtschaft
04.12.2025 13:51

Im dritten Quartal 2025 haben weniger Frauen in Teilzeit gearbeitet als noch vor einem Jahr. Laut Statistik Austria ist das unter anderem auf den Beschäftigungsrückgang im Handel sowie auf den Anstieg in der öffentlichen Verwaltung, in der überwiegend Vollzeitstellen angeboten werden, zurückzuführen. Dennoch ist die Teilzeitquote von 49,1 Prozent im EU-Vergleich hoch.

Die Teilzeitquote bei Männern stieg im dritten Quartal um 0,6 Prozentpunkte im Vergleich zu 2024 und liegt damit bei 14 Prozent. Teilzeitarbeit bedeutet, dass eine kürzere Arbeitszeit vereinbart wurde, als im Gesetz (40 Wochenstunden) oder Kollektivvertrag (z.B. 38,5 Wochenstunden) vorgesehen ist.

Im EU-Vergleich verzeichnete Österreich zuletzt die dritthöchste Teilzeitquote aller 27 Mitgliedsländer. Höhere Quoten hatten nur die Niederlande und Deutschland. In den vergangenen Jahren flammte deshalb mehrfach eine politische Debatte auf. So kritisierte die ÖVP beispielsweise die negativen volkswirtschaftlichen Effekte, finanzielle Einbuße für die Sozialversicherung und wies auf den Fachkräftemangel hin. Der damalige Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) hatte Anfang 2023 darauf gedrängt, Teilzeitarbeit für junge Menschen ohne Betreuungspflichten oder gesundheitliche Einschränkungen „weniger attraktiv“ zu machen.

Mehr ältere Frauen mit Job
2024 brachte die Volkspartei dann einen Vollzeitbonus ins Spiel. Im Sommer 2025 entfachte Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer mit seinem Sager von einer „Lifestyle-Teilzeitwelle“ die politische und mediale Debatte erneut. SPÖ, Grüne und Gewerkschaft weisen immer wieder auf Betreuungs- und Pflegearbeit als Teilzeit-Hauptgründe hin. Auch Aus- und Fortbildungen, gesundheitliche Einschränkungen oder Firmen, die bevorzugt Teilzeitkräfte einstellen, werden ins Spiel gebracht. FPÖ und NEOS fordern mehr Leistungsanreize für Vollzeit.

Die Arbeitskräfteerhebung von Statistik Austria zeigt außerdem, dass deutlich mehr Frauen zwischen 55 und 64 Jahren erwerbstätig sind. Das hängt vor allem mit der schrittweisen Erhöhung des Pensionsantrittsalters zusammen. In diesem Jahr waren von Juli bis September 56,8 Prozent der Frauen dieser Arbeitsgruppe im Erwerbsleben, das ist ein Zuwachs von 4,7 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. „Im internationalen Vergleich ist die Erwerbsbeteiligung Älterer in Österreich aber nach wie vor unterdurchschnittlich“, sagte Lenk.

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