Österreichs Bruttoinlandsprodukt (BIP) hat im dritten Quartal um 0,4 Prozent zugelegt. Das war in diesem Jahr der stärkste Zuwachs, dennoch zeigte sich das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo) am Donnerstag skeptisch.
Der Konsum in Österreich „schleiche dahin“, Export und Bau seien „rückläufig“, sagte Konjunkturforscher Marcus Scheiblecker. Es sei aber positiv, dass es der Industrie langsam besser gehe. Die Betriebe würden derzeit ihre Lagerbestände ausweiten und nicht merklich mehr verkaufen. Ende Oktober waren die Wirtschaftsforscherinnen und Wirtschaftsforscher noch von einem BIP-Plus von 0,1 Prozent im dritten Quartal des Jahres ausgegangen. Der Aufbau der Lagerbestände hätte zusätzlichen Rückenwind gebracht.
Belastet wurde die wirtschaftliche Entwicklung hingegen vom Außenhandel: Die Exporte sanken um 1,6 Prozent, die Importe gingen um 0,5 Prozent zurück. Laut Statistik Austria spiegeln diese Impulse Unsicherheiten am Weltmarkt wider.
So hat sich Österreichs Wirtschaft seit 2022 entwickelt:
Staat gab mehr Geld aus
Während private Haushalte im dritten Quartal um 0,3 Prozent weniger konsumierten, sind die Ausgaben der öffentlichen Hand um 0,7 Prozent gestiegen. Insgesamt stagnierte der Konsum damit.
Auch auf dem Arbeitsmarkt zeigte sich ein gemischtes Bild: Die Zahl der Beschäftigten sank um 0,3 Prozent, bei den Selbstständigen waren es 1,5 Prozent. Die geleisteten Arbeitsstunden unselbstständig Beschäftigter nahmen hingegen leicht (um 0,3 Prozent) zu.
Im ersten Quartal des Jahres legte das BIP um 0,1 Prozent zu, im zweiten um 0,4 Prozent. Von einer stabilen Wachstumsphase könne aber noch keine Rede sein, sagte Manuela Lenk, Generaldirektorin von Statistik Austria. „Solange wir nicht die Nachfrage sehen, sind wir skeptisch“, teilte die Wifo mit.
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